Fellwechselschlapp

Hat Ihr Pferd schon Fell geschoben und jetzt beim Reiten schlapp und unmotiviert? Im Fellwechsel erwischt es an wärmeren Tagen vor allem ältere Pferde mit Kreislaufproblemen. Sie wirken dann matt oder müde oder fühlen sich beim Reiten seltsam an. Was können Sie tun?

Kurz vorweg: Beim älteren Pferd liegen die Kreislaufprobleme zumeist an (beginnenden) Herzproblemen. Aber auch jüngeren Pferden kann die Belastung von Fellwechsel und warmen Temperaturen auf den Kreislauf gehen. Oftmals sind diese Pferde auch zu dick oder haben ein Husten- oder Stoffwechselproblem.

Die Wiederkehr des Plüschs kann vielen Pferden kreislautechnisch zu schaffen machen. (© C. Götz)

Die Wiederkehr des Plüschs kann vielen Pferden kreislautechnisch zu schaffen machen. (© C. Götz)

Bewegung ist grundsätzliche gut bei Kreislaufschwierigkeiten, denn sie bringt selbigen in Schwung. Überlastung hingegen ist schlecht. Leichte Bewegung ist auch ein einfaches Mittel, um festzustellen, ob die Mattigkeit kreislaufbedingt ist. Dann bessert sie nämlich die Symptome. Häufig leiden diese Pferde auch unter angelaufenen Beinen.

Es spricht aber auch nichts dagegen, das Pferd in dieser Zeit homöopathisch oder mit Phytotherapie zu unterstützen. Geeignete Präparate sind Habstal-Cor N – ein homöopathisches Komplexmittel um den Kreislauf zu stabilisieren oder der homöopathisch aufbereitete Weißdorn in Form von Crataegus ad us. vet. Diese beiden Mittel zeigen jeweils innerhalb einer Viertelstunde einen Effekt, wenn sie für das jeweilige Pferd passend sind.

Andere Möglichkeiten sind Kräuterkuren mit Ginkgo, Mistel oder Weißdornblättern über einige Wochen. Bis sich hier eine Wirkung einstellt kann es allerdings einige Tage dauern.

Sie können aber auch sonst eine ganze Menge tun:

  • Spritzen Sie dem Pferd vor dem Reiten die Beine bis Sprunggelenk und Vorderfußwurzelgelenk kurz mit kaltem Wasser ab.
  • Verlegen Sie das Training in eine kühle Halle oder reiten Sie im Wald aus.
  • Manche Pferde sind morgens fitter. Trainieren Sie dann.
  • Gehen Sie viel Schritt und traben und galoppieren Sie in eher kürzeren Reprisen.
  • Falls Sie eindecken: Achten Sie darauf dass die Decke abends erst aufgelegt wird, wenn es abgekühlt ist und tagsüber rechtzeitig abgenommen wird, bevor es warm wird.

Grundsätzlich ist es besonders bei einem Pferd mit diesen Problemen nicht verkehrt, über barhuf nachzudenken. Erfahrungsgemäß bessern sich vorhandene Kreislaufprobleme und angelaufene Beine beim Barhufer häufig. Beobachten Sie, ob ihr Pferd durch den Fellwechsel abnimmt und versorgen Sie es ausreichend mit Nähr- und Vitalstoffen sowie Mineralien.