Komplexmittel fürs Pferd

Immer mehr Tierärzte nutzen oder empfehlen homöopathische Komplexmittel wie Traumeel. Das und Habstal-Cor N habe ich bereits in der Stallapotheke beschrieben. Hier ein Überblick über weitere Komplexmittel und ihre Einsatzgebiete.

Nux vomica-Homaccord ist ein umfassendes Mittel für Verdauungsstörungen wie Verstopfung oder Blähung. Es kann bei Koliksymptomen zum Einsatz kommen und eine Wirkung ist zu erwarten, wenn die Ursache in Überfressen, Futterwechsel, nicht artgerechtem oder verdorbenem Futter liegt. Auch bei Verdauungsproblemen nach Überanstrengung oder Stress kann es helfen.

Lymphomyosot hat sich beim Pferd bewährt bei allen Symptomen, die mit lymphatischen Schwellungen und chronischer Entzündung zu tun haben. Die Kombination von vierzehn homöopathischen Einzelmitteln fördert die Mobilisierung der im Bindegewebe eingelagerten Schadstoffe und reduziert Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe, etwa bei angelaufenen Beinen oder Ganaschen.

Steirocall kommt bei Arthrosen aller Gelenke sowie bei degenerativen Prozessen im Bereich der Wirbelsäule zum Einsatz. Zu den verwendeten Einzelmitteln zählen Acidum silicicum (das seine Stärken bei chronischen Erkrankungen der Knochen und Gelenke sowie bei Gewebsschwäche im Bandapparat hat), Calcium carbonicum Hahnemanni (das vorwiegend bei Kalkstoffwechselstörungen und Schwellung der Gelenke angewendet wird), sowie Ilex aquifolium (mit dem Schwerpunkt auf entzündliche Prozesse).

Broncho-logoplex kann bei verschiedenen Erkrankungen der Atmungsorgane versucht werden. Die Bestandteile dieses Arzneimittels werden unter anderem bei akuten und chronischen Atemwegserkrankungen – auch mit schwerlöslichem Schleim oder spastischem Husten – angewendet.

Alleosal hat als Komplexmittel vor allem in Kombination mit der Sulfur-Aufbereitung Dermisal in verschiedenen Anwendungsstudien gute Erfolge bei unterschiedlichen Hauterkrankungen gezeigt – darunter auch beim Sommerekzem.

Komplexmittel haben vielfach ihren Weg in die Tierarztpraxen gefunden. (© C. Götz)

Komplexmittel haben vielfach ihren Weg in die Tierarztpraxen gefunden. (© C. Götz)

Falls die körperlichen Symptome durch ein Komplexmittel nicht vollständig abheilen oder wiederkommen lohnt es sich, auf klassische Homöopathie umzusteigen. Zu beachten ist bei den Komplexmitteln durch die üblicherweise verwendeten niedrigen Potenzen auch der Einsatz des Pferdes im Turniersport: Sofern sie bis D6 einschließlich eingesetzt wurden, sind Homöopathika im Wettkampf verboten und haben laut FN eine Karenzzeit von 48 Stunden.