Mein lieber Schwede*

Noch ein Nachschlag zum Thema es gebe keine Beweise, dass Homöopathie wirkt. „Um den Schluss ziehen zu können, die Homöopathie sei klinisch nicht wirksam, muss man 90 Prozent aller vorhandenen Studien zu diesem Thema ignorieren.“ Das sagt ein Mediziner, der eigentlich gar nichts mit Homöopathie am Hut hat. Dafür aber umso mehr mit Forschung.

Der schwedische Mediziner Robert G. Hahn stellte fest: „Um den Schluss ziehen zu können, die Homöopathie sei klinisch nicht wirksam, muss man 90 Prozent aller vorhandenen Studien zu diesem Thema ignorieren.“ (© C. Götz)

Der schwedische Mediziner Robert G. Hahn stellte fest: „Um den Schluss ziehen zu können, die Homöopathie sei klinisch nicht wirksam, muss man 90 Prozent aller vorhandenen Studien zu diesem Thema ignorieren.“ (© C. Götz)

Robert G. Hahn hat nicht nur einen Doktor der Medizin sondern ist auch Professor für Anästhesie und Intensivmedizin der Universität Linköping, Schweden. Kürzlich hat der international anerkannte und ausgezeichnete Forscher eine neue Übersichtsarbeit zur klinischen Forschung in der Homöopathie vorgelegt. Darin prüfte er nicht nur die vorhandenen Studien sondern auch die bisherigen Meta-Analysen.

Die Ergebnisse sind erstaunlich: So zeigt der überwiegende Teil der Homöopathie-Studien signifikant positive Effekte. Eine Meta-Analyse die normalerweise als Beweis der Unwirksamkeit der Homöopathie herangezogen wird, bezieht sich laut Hahn auf nur acht von 110 Studien. Eine ältere Meta-Analyse, die alle Studien einbezogen hatte, kommt ebenso wie Hahn in seiner Arbeit zu dem Ergebnis, die Homöopathie wirkt.

Falls Sie also mal wieder irgendwo hören oder lesen sollten, es gäbe keine wissenschaftlichen Untersuchungen, die die Wirksamkeit der Homöopathie stützen … derzeit steht es im Cup der Meta-Analysen 2:1 für die Mannschaft mit dem großen H auf dem Trikot.

* Ja, ja, ich weiß, dass man entweder „Mein lieber Schwan“ oder „Alter Schwede“ sagt, aber die Kombination aus beiden passt hier einfach am besten.