Unser Bild vom Pferd 3

Was haben Prinzessinnenkrönchen, Engelsflügel, Rucksäcke und Bierkrüge mit dem Reiten zu tun? Viel, wenn man anfängt bewusst mit den Möglichkeiten von inneren Bildern zu arbeiten. Hier ein paar Beispiele zum Ausprobieren (am besten zuerst im Schritt):

Einen Versuch wert: Lassen Sie sich im Geiste Flügel wachsen und erleben Sie, wie sich der Sitz verändert. (© C.Vidal/C.Götz)

Die Krone: Stellen Sie sich vor, Sie haben eine Krönchen auf dem Kopf. Was müssen Sie tun, damit es nicht herunterfällt? Spüren Sie, wie sich Ihre Körperhaltung verändert, wenn Sie die Krone größer und schwerer werden lassen. Toll für Reiter, die immer dem Pferd aufs Genick starren und für alle, die schief oder asymmetrisch sind oder Probleme in der Mittelpositur haben.

Der Engel: Stellen Sie sich vor, aus den Schulterblättern wachsen Engelsflügel. Fühlen Sie, wie Ihre Hände sich dadurch verändern. Lassen Sie die Flügel vorsichtig richtig groß wachsen, sodass die Spitzen das Pferd hinter ihren Unterschenkeln berühren. Super für Reiter die Probleme mit dem zügelunabhängigen Sitz und der Selbsthaltung haben.

Der Rucksack: Nun nehmen Sie in Ihrer Vorstellung einen Rucksack auf den Rücken. Er sollte gut sitzen und darf richtig schwer sein. Noch schwerer! Was passiert jetzt mit Ihrem Sitz? Wie verändert sich ihre Balance auf dem Pferd. Probieren Sie andere Gangarten. Reiten Sie mit dem virtuellen Rucksack Übergänge. Ideal für Reiter, die dazu neigen, mit dem Oberkörper vor oder hinter die Senkrechte zu geraten.

Prosit: Nehmen Sie die Zügel in eine Hand und heben Sie den Arm als ob Sie mit jemandem mit einem kleinen Bierkrug anstoßen. Spüren Sie, was dieses Zuprosten mit Ihrer Hüfte macht. Wechseln Sie den Arm. Machen Sie die Übung nun im Trab und fühlen Sie, wie Sie in Lende und Becken loslassen und besser aussitzen können. Wer das spüren konnte, dem reicht später das innere Bild des Zuprostens. Für alle, die sich mit dem Aussitzen schwer tun.

Ideal ist, wenn Sie sich filmen lassen, um den Unterschied auch selbst hinterher sehen zu können. Oder Sie machen die Übungen mit einem Reitlehrer oder einem Mitreiter und holen sich dessen Feedback ab.

Mehr über eine ganz andere Art von inneren Bildern im nächsten Beitrag.