Kennen Sie das: Man hat ein Fragezeichen im Kopf, vergisst das Thema wieder und ein paar Tage später erlebt man zufällig etwas, das eine Antwort auf die Frage liefert oder einen auf ihre Spur bringt. Etwas länger als ein paar Tage hat es jetzt bei mir gedauert. Okay, es könnte daran liegen, dass es zwei Fragen waren …
… die eine befasste sich mit der englischen Bezeichnung für schwarzbraune Pferde, die andere tauchte jeden Sommer der letzten drei Jahre an ein paar Tagen kurz auf, wenn ich mich im Vorübergehen wunderte, was das Fell der jungen Stute da macht.
Kurz vorweg: Schwarzbraune Pferde haben ein sehr, sehr, sehr, sehr dunkles Braun. Oft werden sie mit Rappen verwechselt. Im Gegensatz zu diesen haben sie Stellen mit hellerem Braun am Maul, an den Knien, der Brust und/oder an den Flanken. Je nach Jahreszeit und individueller Ausprägung der helleren Stellen können sie wirklich schwer von Rappen zu unterscheiden sein.
Genetisch ist Schwarzbraun bislang nicht zu testen. Die englische Bezeichnung ist Seal, was für Robbe steht, angeblich ist das „die Farbe des gefärbten Fells der Pelzrobbe“. Womit wir bei Fragezeichen Nr. 1 wären. Nicht, dass ich oft darüber nachdenken würde – den Begriff Seal hatte ich bereits vor etlichen Jahren mal gelesen. Fragezeichen Nr. 2 tauchte immer wieder dann für ein paar Sekunden auf, wenn mein schwarzbraunes Jungpferd im Sommerfell seitlich von der Sonne angeleuchtet wurde, und dieses plötzlich aussah, als ob es nass wäre – wie bei einer Robbe eben.
Den dritten Sommer ist sie nun bei mir, und an einem der ersten Sommertage heuer kam die „Erleuchtung“: Könnte nicht dieses spezielle spiegelnde Glänzen einzelner Flächen namensgebend für die englische Bezeichnung der Schwarzbraunen gewesen sein?
Ich habe keine Ahnung, ob es so ist, aber die Idee gefällt mir. Weniger gut finde ich, dass ich eins und eins nicht deutlich früher zusammengezählt habe.
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