Als ich Ende letzten Jahres öfter sehr intensiv an meinen 2023 verstorbenen Wallach denken musste, überraschte mich eines meiner anderen Pferde mit etwas, das ich an ihm geliebt habe: Es hatte einen sehr ausgeprägten Lucky-Luke-Moment. Den hatte man bei meinem Wallach durchaus häufiger zu sehen bekommen.

Manchmal braucht es so wenig, unser Herz zu erwärmen. (© C. Götz

Er lief nämlich öfter mal mit einem Stroh-, Gras, oder Heuhalm zwischen den Lippen herum und sah dann so cool aus wie der berühmte Figur des belgischen Zeichners Morris. Wenn mein Wallach damit über den Paddocktrail schlenderte oder unter den Bäumen ein Nickerchen machte, zauberte er mir immer ein Lächeln ins Gesicht.

Bei einem sonntäglichen Handpferdeausritt machte dann die kleine Schwarze einen auf Comic-Cowboy. Phänomenal war ihre Ausdauer dabei. Genau wie Lucky Luke, der seinen Grashalm – der übrigens in den Ausgaben vor 1983 eine Zigarette war – praktisch nie aus dem Mund nimmt, hing auch bei ihr ewig dieser Strohhalm …

… und hing … und hing … und hing: vom Nickerchen nach dem Frühstück, übers Aufstehen und Aufhaltern, einen einstündigen Ritt als Handpferd mit viel Trab und Galopp inklusive diverse Male Abschnauben. Sogar drei Kekse hat sie ohne Halmverlust in der Zeit vertilgt.

Er hing bis zum freien Stehenbleiben vor der Haustür, während ich das Handy aus der Küche holte, um endlich diesen strohigen Überlebenskünstler knipsen zu können. Nun gibt es also noch ein Foto, das mich auch immer an meinen Wallach erinnern wird!