Falls ihr euch fragt, was das jetzt soll: Wieder eine neue Trainingsphilosphie? Nein, nur ein bewährtes Prinzip lecker und bekömmlich auf den Punkt gebracht. Was macht das Trainings-Sandwich aus? In welchen Situationen sollte es angewendet werden? Und muss ich dem Pferd dafür Gurken kleinschneiden? Scherz …
Das Trainings-Sandwich* lässt sich tatsächlich am besten mit einem lecker belegten Brot, Toast oder Brötchen erklären: Man packt etwas von beiden Seiten ein. In unserem Fall Training, Lektionen oder neu zu erlernende Bewegungsabläufe fürs Pferd.
Die gute Nachricht Nummer Eins: Du machst das eh schon in jeder Trainingseinheit – nämlich wenn du dein Pferd schön aufwärmst (Warm-up) und nach der Leistung wieder für einen angemessenen Cool-down sorgst, der die Stoffwechselprodukte der Muskelarbeit abbauen hilft, und das Pferd von der Betriebstemperatur (Puls, Atmung) wieder Richtung Ruhebereich bringt.
Die gute Nachricht Nummer Zwei ist: Es gibt viele verschiedene Situationen, in denen sich das Trainings-Sandwich noch auf andere Arten anbietet:
- Beim Aufbautraining junger Pferde kann es Bodenarbeit, Spazierengehen, Handarbeit sein, die das Brötchen rund um die zentrale Trainingseinheit an der Longe oder unter dem Sattel bilden.
- Das Gleiche gilt für Pferde in der Reha oder Pferdesenioren, die noch nicht wieder oder nicht mehr so viel unter dem Sattel gearbeitet werden sollen/können: Auch hier sind zum Beispiel gymnastizierende Elemente am Boden vor und nach der Arbeit unter dem Sattel zielführend.
- Bei neu zu erlernenden oder noch zu festigenden Lektionen kann es sehr hilfreich sein, diese vorher und nachher mit einer Lektion oder Gangart zu ummanteln, die dieses Pferd besonders mag oder die ihm besonders liegt.
- Bei Lektionen die dem Pferd (noch) schwer fallen, hilft es, wenn man vorher und nachher etwas macht, das es gut kann, besonders gerne zeigt oder worauf es total abfährt.
Das Prinzip in all diesen Situationen ist: Dinge die das Pferd mental und körperlich schon problemlos meistern kann, die ihm Selbstvertrauen geben, umschließen die schwierigeren, herausfordernden Aufgaben. Das Nervensystem wird somit optimal auf eine Aufgabe vorbereitet und danach wieder entspannt.
Gute Nachricht Nummer Drei: Wenn du auf diese Art trainierst, lernst du dein Pferd immer besser kennen und das hat für beide Seiten nur Vorteile.
* Übrigens: In der Neuro-Athletik ist der Trainings-Burger bekannt: Auch hier verschafft man sich mit einer fürs Nervensystem bewährten Übung, jeweils vor und nach einer etwas herausfordernden absolviert, einen positiven Effekt.