How to … Konfliktmanagement

Geht man in Pferdeforen oder -gruppen, findet man viele, viele Fragen dazu, wie man mit einem Konflikt am Stall umgehen soll. Ob mit den Stallbetreiberinnen oder der Einstellergemeinschaft – Schwierigkeiten sind menschlich, unumgänglich und neigen dazu, zu eskalieren. Letzteres passiert vor allem dann …

… wenn grundlegende Kommunikationsregeln missachtet werden: anderen zuzuhören, sie ausreden zu lassen. Auch Gruppendynamik kann – wenn alle über andere sprechen aber nicht miteinander (auch über Social Media, wenn alle mitmischen) – schnell dazu führen, dass eigentlich gut lösbare Situationen eskalieren.

Deshalb hier eine ganz einfache Gesprächstechnik, die schon vielen geholfen hat. Es wird ein Sandwich-System genutzt, um die eigentliche Botschaft in der Mitte gut zu verpacken damit diese optimal aufgenommen werden kann.

Wenn das Kommunikationsmonster mal wieder die Macht übernimmt … (© C. Götz)

So funktioniert’s: Zum Einstieg und zum Abschluss gibt es ein Bonbon aus Positivem zur Situation generell, plus Verständnis für die Lage des Anderen. In der Mitte ist das eigentliche Anliegen. Hier ein Beispiel, wie sich das anhören könnte.

Situation: In einem Stall müssen alle Einsteller reihum die täglichen Aufgaben zur Pflege der Pferde verrichten, auch der eigentliche Pächter des Stalls. Eine Person entzieht sich der Arbeit, behauptet aber, dass das nicht der Fall sei, wenn sie darauf angesprochen wird. Eine Einstellerin sucht deswegen das Gespräch mit dem Pächter.
Einstieg: Ich bin wirklich sehr gerne hier in der Stallgemeinschaft, den Pferden geht es gut. Ich weiß, dass dir dran gelegen ist, dass das so bleibt und dass es dir auch wichtig ist, dass alles gut läuft.
Botschaft: Die Stalldienste werden von einem Mitglied der Gemeinschaft eindeutig vernachlässigt – was schlussendlich auch den Pferden schaden kann. Ich habe keine Zeit und keine Kraft, die dadurch entstehende Mehrarbeit aufzufangen. Was für einen Vorschlag hast du? Bitte überlege dir das.
Abschluss: Ich verstehe, dass das jetzt für dich auch Mehraufwand ist. Ich würde mich wirklich freuen, wenn es wieder so reibungslos läuft wie früher, denn ich mag den Stall und auch die Gemeinschaft hier wirklich sehr.

Natürlich machst du das alles in deinen eigenen Worten, es ist ja nur ein Beispiel. Ob man das Gespräch spontan sucht oder vorab um einen Termin bittet, hängt von vielen Faktoren ab. Wichtig ist nur, bei spontan angefragten Gesprächen (Hast du vielleicht gerade mal zwei Minuten für mich?) auch ein Nein zu respektieren (Wann geht es denn bei dir?) und höflich, freundlich und ruhig zu bleiben.

Mehr Beiträge zu How-to-Fragen findest du hier auf meinem Blog.