Als Reaktion auf die Serie zum inneren Bild beim Reiten und beim Umgang mit dem Pferd, erzählten einige Leser sehr spannende und unglaubliche Geschichten. Bei der Gelegenheit fiel mir auch eine Sache wieder ein, an die ich sehr lange nicht mehr gedacht hatte. Sie geschah beim Verladen.
Einige Zeit, nachdem ich mein erstes Pferd verladesicher gemacht hatte – und das war keine ganz leichte Aufgabe – war ich regelmäßig mit ihm unterwegs: zum Reitunterricht in Springen und Dressur, zu unterschiedlichen Kursen oder aufs Turnier. Er stieg sehr gut ein, war beim Fahren ruhig und auch beim Ausladen sowie der jeweiligen Anforderung ein Schatz. Kurz: Ich hatte Spaß!
Von einem Tag auf den anderen wurde das Einsteigen dann plötzlich wieder zäh. Es war nicht unmöglich, dauerte eigentlich auch nicht wirklich länger, aber es gab wieder so eine Art anfragen: „Muss ich da wirklich rein?“
Nun zeigten alle bisherigen Studien zu dem Thema, dass jedes Verladen und Fahren Stress für die Pferde ist. Auch wenn sie es brav mitmachen. Immer steigen die Herz- und Atemfrequenz deutlich an. Dies geschieht am stärksten direkt am Beginn der Fahrt. Meist sinken beide während des Transportes wieder, aber nie auf einen Ruhezustand.
Ich überlegte also, was der Grund für dieses Zögern sein konnte. Zu oft unterwegs? Nein, eigentlich nicht. Ich konnte guten Gewissens sagen, dass nichts passiert war: Keine offensichtlich doofe Situation im Hänger, keine Überlastung beim Training … ich war ratlos.
Der Zustand hielt an, wurde aber nicht schlimmer. Nach ein paar Malen hatte ich dann beim Verladen die Eingebung, ihm zu sagen wo wir hinfahren und was dort auf dem Programm steht: Schwupps war das Pferd im Hänger!
Offensichtlich wollte der einfach wissen wo es hingeht. Zwischendrin vergaß ich ab und an, ihn zu informieren. Ein kleines Zögern beim Anführen seinerseits und ich lieferte die gewünschte Info prompt. Ich bin ja auch lernfähig.
Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass ich in dem Moment, in dem ich die Info gab wo es hingehen sollte, natürlich versucht habe das gut „zu verkaufen“. Ich habe meine Freude zum Ausdruck gebracht, dorthin fahren zu können und das Geplante machen zu können. Sprich: Ich habe mich auf die positiven Seiten des Events konzentriert und nicht auf mögliche Bedenken, wie Verkehrs- oder Wetterlage.
Egal, warum es wirkt – es funktioniert auch bei anderen. Den Tipp habe ich nämlich im Lauf der Jahre mehrmals weitergegeben, immer mit gutem Erfolg.