Ich habe diese Geschichte schon sehr, sehr oft erzählt. Eigentlich jedes Mal, wenn jemand, der neu am Pferd war, mich begleitet hat. Denn wirklich jeder der Jungs und die Hälfte der Mädels haben erst einmal den Strick um die Hand gewickelt, obwohl ich zwei Minuten vorher erklärt hatte, warum man das nicht darf. Also gab’s diese Geschichte:
Gruppenausritt zum Grundstück eines anderen Einstellers, um dort zu grillen. Es waren genügend (erfahrene Pferde-)Leute dort, dass jedes Pferd an der Hand grasen durfte, während die Reiter etwas essen konnten. Ein nichtreitender 15-Jähriger wollte auch unbedingt ein Pferd halten. Ich stand daneben, als ihm genauestens erklärt wurde, warum er sich den Strick auf keinen Fall um die Hand wickeln darf und wie er sich stattdessen zu verhalten hat.
Zehn Minuten später wurde der Rettungswagen alarmiert. Er überlebte mit mehrfachen Kiefer- und Rippenbrüchen, einem offenem Armbruch und einer Nierenprellung. Das Pferd war erschrocken und losgestürmt und hatte ihn am Strick, den er um sein Handgelenk gewickelt hatte, mit- und unter seine Hufe gezogen.
Ich weiß nicht, was die große Verlockung ausmacht, sich den Strick um die Hand zu wickeln. Aber ich kenne viele Reiter, die das machen. Tun Sie es nicht und achten Sie zudem darauf, den Strick auch immer so anzufassen, dass sich die gelegte Schlaufe nicht zuziehen kann:
Wenn man mal kurz die Hände freihaben muss – etwa, wenn man beim Spazierengehen Handschuhe anziehen oder die Nase schnäuzen möchte – bleibt man am besten einfach stehen. Dann kann man sich den Strick bei Bedarf auch zwischen die Knie klemmen, wo man ihn schnell greifen kann.
Extra-Tipp: Zu weiche, dünne Stricke neigen dazu, sich zu einer Schlinge zu formen. Nehmen Sie besser ein etwas festeres Seil. Mit diesen lassen sich stabile Schlaufen legen (siehe Fotos oben).