Während die einen sich mit der Produktion von Winterfell abplagen sind andere damit beschäftigt die Messer der Schermaschine zu schleifen, und wieder andere denken bereits an den nächsten Sommer und seine lästigen Begleiterscheinungen: blutsaugende Insekten. Eine neue Studie zeigt überraschende Entwicklungen.
Ein Team der Abteilung Tierwissenschaften der University of Minnesota hat gemeinsam mit einem Insektenkundler untersucht, wie sich fünf Mittel zur Insektenabwehr bewähren. Das Interessante für mich war nicht, dass die Mittelchen wirken und teilweise die abwehrenden Bewegungen von Schweif, Hals und Beinen reduzieren, sondern was da in den USA an Mittelchen am Start ist:
Leggings und Bein-Bänder mindern laut der Studie die Abwehrmaßnahmen des Kopfes sowie das Aufstampfen mit den Hufen.
Die untersuchte blutsaugende Fliegenart heißt in den USA übrigens schlicht Stable fly. Bei uns ist Stomoxys calcitrans L. auch bekannt als Wadenbeißer, Gemeine Stechfliege oder Brennfliege. Sie wird gerne mit der normalen Stubenfliege verwechselt, bis sie einen sticht. Hierzulande ist sie meist erst im Spätsommer oder Herbst in größeren Mengen unterwegs und kann richtig fiese Stiche verursachen und dabei auch einiges übertragen, was man nicht im Körper haben möchte – weder in seinem noch in dem des Pferdes.
Das beste Mittel der Studie reduzierte die Abwehrbewegungen des Pferdes um mehr als die Hälfte. Neben den Leggings und den Bändern kam in der Studie auch Citronella noch gut weg; Permethrin- und Pyrethrin-Sprays nicht. Beobachtet wurde jedes Mittel allerdings nur über insgesamt zwei Stunden.
Ich wundere mich jetzt nicht wirklich, dass ich meine Ansicht nicht korrigieren muss: Die beste Fliegenabwehr ist eine artgerechte Haltung, bei der die Pferde jederzeit einen Unterstand aufsuchen und einen Artgenossen zum 69er-Fliegenwedeln nutzen können.