Viele Pferderentner haben Probleme bei der Hufpflege, denn das Aufheben, beziehungsweise das Ausbalancieren des Gewichtes funktioniert oft wegen Arthrosen, altersbedingen Steifheiten und/oder altersbedingtem Muskelabbau häufig nicht mehr so gut. Egal, woher das Problem rührt – einige Dinge haben sich bewährt.
Viele Pferdebesitzer lassen ihre Rentner barhuf. Die Gründe dafür sind unterschiedlich* und vielfältig: Sie reichen von geringerer oder nicht mehr existenter Nutzung als Reitpferd über Geldersparnis bis hin zu dem Punkt, dass das nicht mehr komplett bewegungsgesunde Pferd mit dem Aufheben der Hufe fürs Beschlagen überfordert ist.
Bei letzterem wird häufig zu Schmerzmitteln für den Schmied- oder Hufpflegetermin gegriffen, wogegen meiner Ansicht nach nichts zu sage ist – im Gegenteil: Tier und Mensch wird die notwendige Betreuung erleichtert und dadurch auch nochmals verkürzt.
Es gibt allerdings noch mehr Möglichkeiten, außer einem Medikament mit Nebenwirkungen. Folgendes sollten Besitzer von alten Pferden generell beachten, egal ob beschlagen oder barhuf:
- Wärmen Sie das Pferd vor dem Termin auf. Gehen Sie zumindest eine halbe Stunde mit ihm spazieren. So sind nicht nur die Gelenke in Betriebstemperatur, sondern auch die Muskulatur.
- Respektieren Sie Bewegungseinschränkungen, indem Sie weniger hoch und weniger lang aufheben. Wechseln Sie bei Bedarf auch häufiger den zu bearbeitenden Huf. Das kostet nicht mehr Zeit, sondern spart sie im Endeffekt, weil das Pferd besser kooperiert.
- Bringen Sie ihrem Pferd rechtzeitig bei, Hufe auf feinste Signale selbst zu geben. Das erhöht die Kooperationsbereitschaft erfahrungsgemäß.
- Bei Bewegungseinschränkungen und Steifheiten hilft vielen Pferden Hagebutte. Probieren Sie zwei bis drei Wochen vor dem Termin eine Kur. Bei den Folgeterminen reicht meist eine einwöchige Gabe vor dem Termin.
- Viele alte Pferde haben – vor allem, wenn das Bearbeitungsintervall einmal länger ausgefallen ist – Probleme, den Bewegungsapparat auf die bearbeiteten Hufe einzustellen. Versuchen Sie Traumeel (ca. dreimal 20 Tropfen täglich oder dreimal täglich fünf Tabletten) direkt nach der Bearbeitung und noch zwei bis drei Folgetage.
Pferdesenioren sollten genauso regelmäßig die Hufe gemacht bekommen wie Reitpferde. Bei vielen älteren Pferden ist das Hornwachstum nicht mehr so stark, sodass die Intervalle länger werden können. Liegen allerdings Asymmetrien vor ist eine engmaschige Bearbeitung wichtig.
* Nicht zuletzt wird auch bei sehr alten Pferden die Umstellung auf Barhuf noch genutzt, um Probleme an den Hufen oder am Bewegungsapparat zu optimieren – häufig mit Erfolg.