Noch hat sich der vor einigen Jahren eingeführte Begriff Equines Asthma (EA) nicht wirklich durchgesetzt. Mit dieser Artikelserie möchte ich etwas dafür tun, damit das passiert, denn ich halte die Umbenennung aus unterschiedlichen Gründen für sinnvoll. Im dritten Teil geht es um Diagnostik und Therapie von EA …
Hochgradiges EA kann nicht nur der Tierarzt anhand der berichteten Dauer des Hustens und einer einfachen klinischen Untersuchung stellen. Hat das Pferd schon wenn es steht, eine erhöhte Atemfrequenz und/oder eine (beginnende) Dampfrinne ist das auch für Laien recht offensichtlich.
Anders ausgedrückt: Je schlimmer das EA, umso einfacher ist es zu erkennen. Dennoch gibt es auch hier Fälle, wo eine weitere Diagnostik notwendig werden kann, um andere Erkrankungen auszuschließen. Ähnliches gilt, wenn man gesichert wissen möchte, ob und welche Allergien vorliegen und welcher Grad von EA vorliegt. Letzteres kann mittels Endoskopie der Atemwege mit Probenentnahme aus der Luftröhre und der Tiefe der Lunge sowie des Zellbilds aus einer bronchoalveolären Lavage vertieft werden.
Man kann aber auch einfach zur diagnostischen Therapie greifen. Die ist im Falle von EA im Goldstandard der Behandlungen zu sehen – dem Bedampfen von Heu.
Der Hintergrund: Nicht ist besser, um die Atemwege des Pferdes zu entlasten und abheilen zu lassen, als eine staubfreie Fütterung. Schon vor Jahrhunderten lautete die Empfehlung für alle, die ein dämpfiges Pferd verkaufen wollten, es vorher mindestens ein paar Monate auf die Weide zu stellen.
Letztendlich führt weder bei leichtem noch bei schwerem EA etwas an einer Haltungsoptimierung vorbei. Die besteht in der Regel darin, Staub und alles, was die Pferdelunge reizen kann, wie Schadgase (z. B. Ammoniak) deutlich zu reduzieren.
Die wichtigsten Maßnahmen sind: staubfreie oder keine Einstreu zu verwenden, und das Pferd nicht mehr dem (immer vorhanden) Heustaub auszusetzen, sowie möglichst viel frische Luft – auch beim Reiten.
Da Studien gezeigt haben, dass das Bedampfen von Heu die besten Ergebnisse liefert, damit Pferde innerhalb kürzester Zeit aufhören zu husten und das Lungengewebe die Chance bekommt, sich – so weit es die Schwere des EAs erlaubt – zu erholen, werde ich im nächsten Beitrag den einfachsten Weg aufzeigen, wie man Heu bedampft.
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