Dass ich das …

… noch erleben darf. Nachdem es kein Einzelfall mehr ist, muss ich hier mal vermelden, dass ich begeistert bin, dass sich inzwischen sogar bei etlichen Tierärzten herumgesprochen hat, dass die Umstellung auf Barhuf, beziehungsweise die Hufkorrektur über Barhuf eine geeignete Methode ist, um Probleme im Bewegungsapparat zu therapieren beziehungsweise zu verbessern.

An dieser Stelle möge sich der geneigte Leser eine kleine Fanfare vorstellen: So in der Art.

Vor wenigen Jahren war es absoluter Standard, bei jedweden Problemen am Huf oder an den unteren Extremitäten – egal ob Sehnenschaden, Bänderverletzung, Knorpelverknöcherung, akute Entzündung oder Arthrose – einen entsprechenden Spezialbeschlag zu verschreiben: mal dämpfend, mal hinten oder seitlich erhöht. Ich will hier nicht über Sinn oder Unsinn der jeweiligen Maßnahme diskutieren (obwohl ich da auch viel zu sagen hätte und das demnächst bestimmt noch mache).

Ich freue mich nur, dass mir in letzter Zeit immer mal wieder über einen Fall über den Weg läuft, wo der behandelnde Tierarzt stattdessen die Barhufumstellung empfahl. Sehr häufig übrigens mit Erfolg.

Natürlich hängt dann auch viel am Hufbearbeiter. Der muss nicht nur wissen, wie die betreffende Sache am besten zu korrigieren ist, sondern sich auch trauen. Aber auch der Besitzer muss bereit sein. Der muss nämlich nicht nur hinter der Entscheidung stehen, sondern sie eventuell auch durch schwierige Phasen mittragen.

Schlechter Beschlag führt auf Dauer leicht zu Schäden an Hufen und Beinen. (© C. Vidal)

Immer mehr Tierärzte erkennen, dass sich schiefe Hufe auch in fortgeschrittenem Alter noch wunderbar korrigieren lassen und empfehlen dies dann auch, etwa bei Hufgelenksentzündungen oder Hufrolle. Auch in der Reha-Phase bei Sehnenschäden haben inzwischen viele Tierärzte die Vorteile einer Barhufphase erkannt. Leider habe ich es aber noch nicht erlebt, dass bei Problemen, die weiter oben stattfinden – etwa in Becken oder Rücken – die Hufkorrektur über Barhuf empfohlen wurde. Dabei verursachen vor allem ungünstige Hufstellungen und -formen an den Hinterhufen hier einen Haufen höchst überflüssiger Probleme.

Wer eine über barhuf korrigierte Lahmheit bereits selbts erlebt hat oder kennt: Gerne weitersagen! Denn nur wenn sich diese Dinge herumsprechen können auch andere Pferdebesitzer den behandelnden Tierarzt fragen, was er davon hält. Und wenn sie gefragt werden, sind sie eher bereit, sich damit auseinanderzusetzen. Das ist der große Vorteil, den wir Tierbesitzer haben. Im Gegensatz zu den meisten unserer eigenen Ärzte müssen sich Tierärzte mit den Fragen und Wünschen ihrer Kunden nämlich alleine aus wirtschaftlichen Gründen auseinandersetzen.