Die Tage hat mich jemand gefragt, wie man es einem Pferd beibringt, stehenzubleiben, bis die Stange im Hänger geschlossen ist. Das ist eigentlich ganz einfach: Das Pferd muss begreifen, dass es überall stehenbleiben muss, bis ein anderes Kommando kommt, bevor man das auch fürs Verladen übt.
Dass Pferde zurücklaufen, bevor die Stange geschlossen werden kann, ist eine häufige und unfallträchtige Gefahr beim Verladen. Meiner Erfahrung nach besteht sie, wenn das Vertrauen ins Verladen und Fahren noch nicht gefestigt ist und man die entscheidende Grundlagenarbeit – nämlich das ruhige Stehenbleiben – nicht ausreichend geübt hat.
Ich erarbeite mir das Stehenbleiben am liebsten aus der Bodenarbeit und achte dabei – auch im Hinblick aufs eigentliche Verladetraining – vor allem auf folgende Dinge:
- Hat das Pferd die Anforderung verstanden?
- Ist es Pferd beim Stehen entspannt?
- Bin ich selbst entspannt oder eigentlich schon wieder auf dem Sprung?
- Tritt das Pferd wirklich erst auf Kommando wieder an?
Anfangs kann es passieren, dass das Pferd zwar stehenbleibt, aber man die Rückwärtstendenz förmlich riechen kann. Vor allem bei Pferden, die bereits gelernt haben, sich dem Verladen durch Rückwärtslaufen zu entziehen, ist dies häufig. Oft bleiben einem tatsächlich nur ein paar Sekunden, die Stange zu schließen, bis das Pferd sich selbst rückwärts bewegt – oder man meint, dass es so ist und fängt deshalb an zu hetzen.
Meiner Erfahrung nach bringt es nichts, weiterzumachen, bevor dieser Punkt nicht vollständig geklärt ist. Sie sollten das Pferd erst fahren, wenn das Verladen selbst sicher sitzt – und dazu gehört auch das entspannte Einhängen der Stange. Sonst kassieren Sie nur Rückschläge: dass das Pferd auf der Rückfahrt etwa nicht einsteigt.
Hat man das Stehenbleiben an sich ausreichend trainiert, kann man es beim Verladen üben. Man sollte an jeder Stelle anhalten und beliebig lange stehenbleiben können: vor der Rampe, auf der Rampe, im Hänger. Genauso penibel sollte man üben, dass man das Rückwärts selbst einleitet und nicht das Pferd.
Wie immer sollte man klein anfangen und zum passenden Zeitpunkt loben. Achten Sie zudem darauf, im Laufe des Übens eine möglichst prompte Umsetzung vom Pferd zu erarbeiten.