… für das Pferd da, nicht das Pferd für die Dressur. Der Satz wird häufig nicht sofort verstanden, auch wenn er sich in den letzten Jahren mehr verbreitet hat. Zugeschrieben wird er Bent Branderup – ich meine ihn schon gehört zu haben, lange bevor der dänische Ausbilder bekannt wurde. Aber das ist egal …
… wichtig ist nur, den Satz nicht nur zu verstehen, sondern ihn als Grundsatz jeder Sparte und jeder Reitweise anzuwenden.
Böse Zungen behaupten, dass kaum etwas der Reiterei und der Zucht mehr geschadet hat als die Nichtbeachtung dieses Grundsatzes. Wobei so böse sind die Zungen nicht, sie meinen es gut.
Für Vielseitigkeitspferde ist Dressur Pflicht – und das ist sehr sinnvoll, bei den Aufgaben, die sie bewältigen sollen. Hier Ingrid Klimke und FRH Butts Abraxxas in der Dressurprüfung der Vielseitigkeits-EM 2011 in Luhmühlen (© Steinfurth, Wikipedia)
Vielfach gerät aber heute in Vergessenheit, dass korrekte Dressurarbeit jedem Pferd – egal welche Rasse, egal welche Disziplin: ob Spring- oder Fahrpferd, ob Gang- oder Freizeitpferd – hilft dem Pferd, die richtige Muskulatur und die entsprechenden Bewegungsmuster zu entwickeln, um einen Reiter gesund zu tragen.
Um ungesunde Bewegungsmuster ging es hier, und in diesem Beitrag habe ich mich damit befasst, was zwei Tierärzte zum Thema pferdegerechtes Reiten sagen.
Die Dressur ist für das Pferd da, nicht das Pferd für die Dressur. Behandle das wie einen Merksatz, wenn dein Pferd sich bei manchen Lektionen schwertut.
Denn es geht bei der Dressurarbeit jedes Pferdes darum, seine körperlichen Schwachpunkte zu verbessern und auszugeichen. Das kann nicht dadurch passieren, dass man Lektionen, die das Pferd nicht kann, pausenlos wiederholt. Es geht darum, mit einem geschickten Aufbau von Schwierigkeitsgraden das Pferd an Aufgaben heranführen, die es stärken. Und das können – je nach Exterieur und Interieur – sehr unterschiedliche Dinge und Wege sein. Und die bestimmt das Pferd. Unsere Aufgabe ist es, unser Wissen und unsere eigenen reiterlichen Möglichkeiten zu erweitern.
