Was passiert mit Weidegräsern wenn sich das Wetter ändert? Das hat man auf österreichischen Wiesen untersucht und Spannendes herausgefunden. Außerdem hat man geprüft, wie sich die Nährstoffzusammensetzung verändert und ob Pestizide zu finden sind …
Dass das Nährstoffprofil der Gräser vom Frühjahr bis zum Spätsommer sich ändert ist klar, und auch, dass Umweltfaktoren pflanzliche Schadstoffe wie Mykotoxine begünstigen können. Die genauen Zusammenhänge hat ein internationales Team für Hauptmakronährstoffe, Makroelemente und Spurenelemente sowie Mykotoxine, Metaboliten, Pestizide und pflanzliche Verbindungen auf sieben Pferdeweiden analysiert. Jede Weide wurde im Lauf des Sommers dreimal beprobt: Ährenaufgang, frühe bis volle Blüte und trockenheitsgeschädigte Vegetation.
Für mich sind folgende Ergebnisse spannend: Pestizide waren auf den untersuchten Weiden nur in sehr geringen Mengen vorhanden. Allerdings wurden in der dritten Probe einer Weide die als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist, fünf Pestizide gefunden*. Noch interessanter ist, dass diese auf den Kartoffeläckern rundum zum Einsatz kamen und fast alle Fungizide waren, die Kontamination mit Pilzmetaboliten auf der Wiese jedoch nicht geringer war.
Eine weitere wichtige Erkenntnis aus der Studie ist für mich: „Die Pilzmetaboliten wurden durch Trockenstress der Pflanzen verstärkt.“ Diese Stoffwechselprodukte gelten als gesundheitliches Risiko – für Pferde und Menschen.
* Ich möchte dies zu bedenken geben, da ich in Foren ständig Sätze lese wie „mein Pferd bekommt Bio-Heu, es kann keine Vergiftungserscheinungen haben“. Zudem gibt es leider häufiger den Fall, dass der Acker, der an die Koppel grenzt so gespritzt wird, dass auch die Weide kontaminiert wird. Dies kann sogar Vergiftungsrehe auslösen (und ich weiß leider mehrere Fälle, in denen dies ursächlich so war).