Eine sehr schöne, pferdeschonende Übung, seinen Sitz zu verbessern und einen ausbalancierten Grundsitz mit tiefem Fundament zu erreichen, ist das aufrechte Stehen. Eine in Frankreich geläufige Übung, die ich im letzten Beitrag bereits näher erklärt habe. Jetzt geht es darum, wie man die Übung …
… am besten trainiert – auch indem man sie variiert –, um so für seinen Körper ein entspanntes, effektives Gleichgewicht zu finden.
Bereits im Schritt kann man in der „Position Arabe“ das Gewicht im Wechsel für ein paar Pferdelängen vermehrt auf die Fersen verlagern und danach mehr auf die Zehenspitzen. Ein Anfass- oder Festhalteriemen am Sattel (hierzulande auch als Maria-Hilf-Riemen bekannt) kann anfangs unterstützen, das Pferd nicht im Maul zu belästigen.
Im Trab ist dann eine weitere tolle Variation der Wechsel zwischen dem stehenden Trab und dem leichtem Sitz, sowie zwischen stehendem Trab und Aussitzen.
Wie eigentlich immer ist bei diesen Übungen auf die individuell optimale Steigbügellänge zu achten. Man soll spüren, dass die Fußgelenke die Trabtritte absorbieren können.
In Frankreich üben schon die kleinsten Reitschülerinnen*, den freihändigen Trot Arab – auch mit den Armen zur Seite. Dafür kann man sich das Pferd führen lassen oder sich an die Longe nehmen lassen. Auch Gassen bieten sich für wirklich zügelunabhängige und freihändige Sequenzen an.
Ich werde mein Bestes geben, diese wertvolle kleine und – richtig ausgeführt – sehr pferdeschonende Sitzübung weiter zu verbreiten. Denn sie ist nicht nur für Anfängerinnen, sondern für Reiterinnen jedes Ausbildungsstandes eine super Schulung, indem sie auch Spannungen rund ums Hüftgelenk löst und einen so nicht nur ausbalancierter, sondern tiefer und elastischer sitzen lässt. Und es mir dann auch egal, wie sie dann hierzulande genannt wird – stehender oder gestandener Trab, gestreckter Distanzreiter- oder aufrechter Schwebesitz oder ganz anders …
* Auch dort gibt es noch Jungs darunter, die sich mal mit gemeint fühlen können.