Ich lese unfassbar gerne, immer schon: Romane, Krimis, Erzählungen, Comics – hochklassige Literatur, gut erzählte Geschichten – Hauptsache es fesselt mich. Da ich auch gerne Fachbücher über Pferde lese, müssen diese nicht zwingend auch noch in meiner Entspannungs-Lektüre vorkommen. Ich mache aber gerne eine Ausnahme, wenn das derart genial passiert …
… wie in den letzten Wochen, als mich gleich zwei Bücher mit dem zentralen Thema Pferd positiv überraschten. Die wollte ich Ihnen als Urlaubslektüre vorstellen und noch ein drittes, das mich letztes Jahr bereits begeistert hat.
Der Supergaul von Helene Bockhorst: „Kein Pferderoman“, schreibt der Verlag. Was wohl dazu dienen soll, Leserinnen, denen sich beim Thema Pferd die Haare aufstellen, nicht abzuschrecken. Vergessen Sie es! Das ist ein Pferderoman durch und durch und allererster Sahne auch noch. Zwar geht es um deutlich mehr – allem voran Familiengeheimnisse, einen Kriminalfall und eine Lovestory – aber letztendlich dreht sich alles um Pferde. Und das ist so saukomisch und kurzweilig geschrieben, dass ich Ihnen das Buch als Urlaublektüre empfehle, aber dringend rate, noch mehr Bücher zu besorgen, weil Sie seine 288 Taschenbuchseiten in einem Rutsch durchhaben werden.
Das Gemälde von Geraldine Brooks: Worum es geht, macht der Originaltitel „Horse“ deutlicher. Die australische Autorin beschreibt die Geschichte eines der berühmtesten Vollblüter aller Zeiten – des amerikanischen Galoppers Lexington. Basierend auf der wahren Geschichte des Hengstes ist es „ein Roman über Kunst und Wissenschaft, Liebe und Besessenheit und unsere offene Rechnung mit alltäglichem Rassismus.“, so der Verlag. Auf 576 Seiten wechselt die Autorin die Zeiten und Erzählperspektiven und lässt einen in die Pferdewelt Mitte des 19. Jahrhunderts ebenso eintauchen wie in den heutigen Alltag von Wissenschaftlerinnen.
Gebrauchsanweisung für Pferde von Juli Zeh: Die Bestsellerautorin schreibt in zwölf Kapiteln und einem Glossar über ihre eigene Beziehung zu Pferden. „Zwischen Biografie, Essay und Ratgeber“, bezeichnet der Verlag das Buch. Das trifft es sehr gut und macht es damit auch zu einer sehr spannenden Lektüre, bei der man auch seine eigene Sicht auf Pferde und das Reiten hinterfragen kann, finde ich.