In der Therapie von Equinem Asthma (EA) ist das Bedampfen des Heus der Goldstandard. Es schlägt die laut Studien zweitbeste Methode, das vollständige, kurzfristige Tauchen von Heu mit Abstand. Und es ist letztendlich sogar einfacher durchzuführen – besonders in der kalten Jahreszeit. Mit etwa 50 Euro an einmaliger Anschaffung sind Sie bereits dabei.
Wer ein hustendes Pferd – egal mit welcher Ursache – bei der Genesung unterstützen möchte oder wer ein Pferd mit diagnostiziertem oder vermutetem EA hustenfrei bekommen möchte, der sollte – zumindest – einige Wochen lang das Heu bedampfen.
Das geht ganz einfach mit einem Gartensack aus Polypropylen, einem Tapetenablöser und (optional) zur Sicherheit noch mit einer Zeitschaltuhr, die sich möglichst genau einstellen lässt.
In den (270 Liter fassenden) Gartensack aus temperaturbeständigem Polypropylengewebe gibt man das Heu – lose oder in Netzen. Dann legt man den passend abgeschnittenen Schlauch des mit Wasser gefüllten Tapetenbedampfers oben auf und dreht alles zusammen um. Wichtig ist nur, dass der Schlauch so liegt, dass der Dampf wirklich ins Heu gelangt.
Wer mag, kann den Sack auf eine Palette oder ein Gitter stellen und eine Führung für den Schlauch basteln. Ich stelle den Sack einfach auf den gepflasterten Vorbau des Stalls, das reicht aus, dass Dampf, der als Wasser kondensiert, wieder abfließen kann.
Manche übergießen das Heu im Sack vor dem Bedampfen noch mit ein paar Litern Wasser. Ich habe es auch ausprobiert, mich aber aus verschiedenen Gründen dagegen entschieden: Das Heu wird mit zusätzlichem Wasser beim Bedampfen weicher und dadurch schneller gefressen und im Winter gefriert es durch zusätzliche Wässerung schnell. Zusätzliches Wässern würde sogar den großen Vorteil des Bedampfens im Sack zunichte machen: Durch das Gewebe entweicht einiger Dampf: Das Heu bleibt also in seiner Grundstruktur besser erhalten.
Den Studien zufolge muss man das Heu etwa 40 Minuten bedampfen. Der Tapetenbedampfer läuft in etwa für 70 Minuten ab dem Zeitpunkt, wenn das Wasser kocht. Ich hatte ein digitales Ofenthermometer gekauft, um anfangs die Temperatur zu kontrollieren und war sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Ich lege zusätzlich eine alte Wolldecke über den Sack, damit die Wärme besser drinnen bleibt. Es funktioniert aber auch ohne. Die Bedampfung kostet (meiner Abrechnung nach) in dieser Form für ein Pferd 15–20 Euro monatlich.
Leider – und ich spreche aus eigener Erfahrung – wartet man bei einem hustenden Pferd immer genau mit dieser absolut effektiven Therapie am längsten. Weil man nicht weiß, wie einfach es geht und weil man sich nicht vorstellen kann, wie effektiv es im Vergleich zu den anderen Möglichkeiten ist.
Je zügiger man bei einem hustenden Pferd das Heu bedampft, umso mehr spart man ihm Medikamente, die den Körper belasten und umso eher stoppt man das schädliche Geschehen in der Lunge.
Im nächsten Beitrag geht es um die üblichen Behandlungen von EA durch Schul- und Alternativmedizin.
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