Pseudo-Narkolepsie ist der Begriff für Pferde, die aus dem Dösen in den Vorderbeinen einknicken und dabei sogar zu Boden stürzen können. In meinem letzten Artikel habe ich beschrieben, welche Zusammenhänge ich als Therapeutin bei solchen Fällen beobachtet habe. In diesem Beitrag gibt es nun die versprochenen Fallbeispiele.
Bei der 16-jährigen Stute kann das Einknicken recht gut beobachtet werden. Sie zeigt es nämlich, wenn sie sich beim Putzen so entspannt, dass sie wegdöst. Anfangs fiel sie dabei zwei Mal zu Boden, doch inzwischen reagieren ihre Reiterinnen auf das geringste Anzeichen und „wecken sie auf“. Ob sie in der Box ebenfalls hinfällt war nicht zu sagen, frische Verletzungen gab es nicht und das Pferd legte sich auf alle Fälle zum Schlafen ab.
Als Sportpferd war die Stute erfolgreich bis M-Springen unterwegs. Sie war ein Jahr vor den Auffälligkeiten im Hänger verunfallt, wo sie sich festgelegen und die Wirbelsäule stark komprimiert hatte. Sie war nach dem Unfall physiotherapeutisch betreut worden und war reiterlich danach „die Alte“ gewesen.
Nach ihrer Behandlung zum Stürzen aus dem Stand, bei der sich vor allem Blockierungen und Verspannungen im Bereich des Übergangs von der Hals- zur Brustwirbelsäule gelöst wurden, hatte das Pferd das Problem nicht mehr.
Ein Wallach etwa zeigte ab einem Alter von 15 Jahren Verletzungen an den Fesselgelenken nahezu jedes Mal nach einem Stallwechsel oder einem Neuzugang in der Herde, in der er gerade stand, obwohl er sich weiter ganz offensichtlich zum Schlafen ablegte. (Beruflich bedingt hatte sein Besitzer mehrmals in kürzeren Abständen umziehen müssen.) Der Wallach war in jungen Jahren mehrfach verunfallt. Die Kombination aus Umzugsstress und alten Blockierungen hatten zu der Symptomatik geführt. Nach den Behandlungen bildeten sich keine neuen Narben mehr.
Ein weiteres interessantes Beispiel ist die Stute, die ich in diesem Beitrag zum Gurtzwang in Fall 1 beschrieben hatte. Sie zeigte ab einem Alter von 20 Jahren Pseudo-Narkolepsie und stürzte in dem Offenstall, in dem sie sich seit zwei Jahren befand, regelmäßig. Soweit ich weiß, wurde sie nie behandelt.
Was kann man tun, wenn man ein Pferd hat, das eines oder mehrere der in den letzten beiden Beiträgen beschriebenen oder abgebildeten Symptome oder Begleiterscheinungen zeigt? Alles was man dazu noch wissen muss im nächsten Artikel …