Ein heute 23-jähriger Quarterhorsewallach hatte jahrelang sofort auf Heu reagiert – mit Nasenausfluss und Husten. Jetzt ist er mit ganz normaler Heufütterung vollständig symptomfrei und der Weg dorthin war mehr als nur ein bisschen erstaunlich und dann doch auch wieder nicht …
Reversibel heißt das Zauberwort, was das Lungenproblem Equines Asthma (EA) bei Pferden betrifft. Was heißt das für hustende Pferde?
Reversibilität bedeutet Umkehrbarkeit. Eine Erkrankung, die als reversibel eingestuft wird, heilt ohne bleibende Schäden aus. Im Gegensatz dazu hinterlassen als irreversibel eingeschätzte Krankheiten Schäden, die nicht durch körpereigene Reparaturmechanismen oder medizinische Intervention abheilen.
EA kann also ausheilen, wenn die Umbauvorgänge in der Lunge noch nicht zu weit fortgeschritten sind.
Der Wallach hatte dreijährig einen viralen Infekt. Nachdem dieser ausgeheilt war blieb er empfindlich auf Heu. Wässern und Tauchen brachte keine Besserung. Heulage stellte sich als für ihn verträglich heraus. Wann immer er – aus Versehen – Heu gefüttert bekam, fingen der Husten und der Nasenausfluss wieder an.
Da ein Umzug bevorstand und Heulage am neuen Stall nicht problemlos zu bekommen war, beschloss die Besitzerin, das Heu zu bedampfen. Sie fing noch im alten Stall damit an, um erstens zu testen, ob es funktionieren würde und zweitens die Umstellung abzupuffern.
Das inzwischen 20-jährige Pferd kam damit, wie erwartet, super zurecht. Obwohl sich an der Haltung zu vorher (nachts Box, tagsüber Koppel/Paddock) nichts geändert hatte, fiel nach einigen Monaten der Entschluss, es mit trockenem Heu zu versuchen. Und tatsächlich reagierte der Wallach nun nicht mehr– obwohl er das fast 17 Jahre lang getan hatte.
Der Bedampfer wurde behalten, denn sollte sich die Heuqualität und damit eventuell auch der Zustand des Wallachs verschlechtern, könnte man sofort wieder bedampfen. Fast drei Jahre lang war es bis heute nicht notwendig.