Viele Pferde – gerade ältere und nicht ganz gesunde – tun sich mit dem Frühjahrsfellwechsel schwer. In der Natur würden sie dann auf die Suche nach Kräutern gehen, die ihnen helfen, den Organismus zu entlasten und zu stärken. Was sie dort jetzt finden, das kann man ihnen auch gut zur Stärkung und als generelle Frühjahrskur geben.
Im Moment treiben bei uns die Brennnesseln wie verrückt. Die ganz zarten Pflänzchen werden von den Pferden auch noch frisch geknabbert. Auch wir können diese roh im Salat essen, ohne dass es uns bitzelt. Sind die Brennnesseln schon größer, fressen die Pferde sie aber auch angewelkt sehr gerne. Und das hat gute Gründe …
Brennnesseln stärken die Auscheidungsorgane, vor allem die Nieren. Das ist besonders im Frühjahr von Vorteil, da die kalte Jahreszeit aus Sicht der TCM generell schwächend auf die Nieren wirkt. Mehr über die Brennessel und ihre Wirkung habe ich hier schon geschrieben.
Weitere Heilpflanzen für Pferde, die derzeit aus dem Boden schießen, sind das Gänseblümchen und die Schafgarbe. Letztere mögen die Pferde als ausgewachsene Pflanze auf der Weide meist nicht mehr. Die jungen Triebe verschmähen sie allerdings nicht. Auch die Schafgarbe zählt zu den bitteren Frühjahrskräutern, die die Leber entlasten und die Nieren stärken. Außerdem wirkt die Schafgarbe positiv auf den Magen- und Darmtrakt und gilt als blutreinigend.
Das Gänseblümchen wirkt ebenfalls blutreinigend, es regt den Stoffwechsel an und fördert die Verdauung. Auf den Magen-Darm-Trakt haben die Gänseblümchen – Blätter wie Blüten – eine beruhigende und entzündungshemmende Wirkung. Seine Saponine wirken schleimlösend und sein ätherisches Öl fördert den Abtransport von Schleim. Mehr Tipps für eine Frühjahrskur, wenn Pferde im Fellwechsel husten, habe ich in diesem Beitrag bereits gegeben.
Ein relativ unbekanntes Pferdekraut ist der Giersch: Frisch gepflückt bietet er sich auch für Pferde als perfektes Frühjahrskraut an, denn sie fressen ihn auch gerne: Giersch entwässert und entsäuert, wirkt harntreibend und hemmt Entzündungen. Als Unterstützung für Pferde die Probleme mit dem Bewegungsapparat haben ist er deshalb ideal. Zudem regt er die Verdauung und den Stoffwechsel an und entgiftet.
Was derzeit ebenfalls wie verrückt treibt, ist der Löwenzahn. Er ist das heimische Leber-Bitterkraut schlechthin. Über ihn und seine Heilkräfte mehr im nächsten Beitrag. Dort erfahren Sie auch noch, wie man die Kräuter derzeit am besten verfüttert.