Gift im Futter

Dass Giftpflanzen schädlich sind für Pferde lernt schon jede Reitschülerin, spätestens bei den ersten Abzeichen. Dass aber auch Pilzgifte, Pestizide und Pflanzentoxine Pferde krank machen können, hat sich noch nicht durchgehend herumgesprochen. Jetzt hat eine österreichische Studie geprüft, welche Schadstoffe in verschiedenen Futtermitteln enthalten sind.

Das Team untersuchte 108 Pferdefutterprodukte (allesamt in der EU erhältlich) auf Multikontaminanten. Fast alle Proben enthielten mehrere Pilzmetaboliten, insbesondere Fusarientoxine. In Müsli- und Mash-Mischungen auf Getreidebasis fand man Rückstände von Pestiziden und Tierarzneimitteln und Raufutterprodukte mit Luzerne enthielten unter anderem Pflanzentoxine.

Diese Grafik aus der Studie zeigt die verschiedenen Belastungen, denen Pferde durch Futtermittel ausgesetzt sein können.

Besonders spannend: Das, was man seit Jahrzehnten vermutet, dass nämlich in Müsli und Mash minderwertige Ausgangsstoffe enthalten sind, zeigte sich so in der Studie: „Ergänzungsfuttermittel auf Getreidebasis zeigen häufiger Rückstände von Pestiziden und Tierarzneimitteln als Futtermittel-Ausgangserzeugnisse.“

Übrigens: Auch ungewöhnliche Substanzen in Pferdefutter wie Colchicin und Monensin, die beide hochgiftig für Pferde sind, wurden in etwa zehn bis 20 Prozent der Proben nachgewiesen, allerdings in geringen Mengen: „Unsere Risikobewertung deutet jedoch darauf hin, dass die Kontamination mit diesen beiden Stoffen kein akutes Gesundheitsrisiko für Pferde darstellen würde.“

Die Forschenden schließen daraus „die dringende Notwendigkeit gezielter Vorschriften und Routinetests, um die Gesundheit und das Wohlergehen von Pferden zu gewährleisten“.