Hanf* ist nicht nur Einstreu sondern auch Nahrungsergänzung für Pferde. Das eine sollen sie nicht anrühren, das andere fressen Pferde angeblich gerne. Was ist dran an welcher Sorte Hanf?
Hanf als Einstreu besteht aus den so genannten Schäben. Das ist das holzige Innenleben des Hanfstängels (siehe Foto), der bei der Erzeugung von Hanffasern – etwa für Seile – frei wird. Dieser Stängelkern wird zerkleinert wobei Teile von meist unter einem Zentimeter Größe zustande kommen. Diese Hanfschäben lassen sich auch im Pferdestall hervorragend einstreuen. Sie sind sehr saugfähig, lassen sich gut lagern und machen einen super Mist, da sie – anders als Säge- oder Hobelspäne – schnell verrotten. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis kann sich sehen lassen. Und die Pferde fressen diese Hanfschäben nicht.
In letzter Zeit im Kommen ist Hanf als Zusatzfutter für Pferde. Einige Hersteller bieten die Früchte des Hanfs, die Hanfnuss, pur an, andere das aus ihnen gewonnene Öl, wieder andere ein Gemisch aus verschiedenen Teilen der Pflanze. Die drei bis vier Millimeter großen Nussfrüchte werden auch zum menschlichen Verzehr oder als Vogelfutter angeboten. Sie sind reich an essentiellen Fettsäuren, Kohlenhydraten und Proteinen und enthalten zudem Vitamin E, Kalzium, Magnesium, Kalium und Eisen sowie einige B-Vitamine. Die Hanfsamen enthalten keinerlei THC. Sie werden in der Menge von fünf bis zehn Gramm pro 100 kg Körpergewicht verfüttert.
Was man sich vom Hanf als Pferde(zusatz)futter verspricht und wie Hanf als Heilpflanze wirkt, dazu mehr im nächsten Beitrag.
* Hanf, botanisch Cannabis, ist eine der ältesten Nutzpflanzen der Welt. Seine Fasern wurden Jahrtausende lang zur Herstellung von Seilen und Säcken verwendet und werden heute auch als Dämmstoff oder in der Autoindustrie genutzt. Auch als Heilpflanze ist er lange schon in Gebrauch.