In Übung bleiben

Ein wichtiger Aspekt der Fahrsicherheit – gerade im Winter –ist die psychologische Verfassung, die mentale Einstellung. Und die kann im Winter gerne noch schlechter sein, als im Sommer wenn man häufiger fährt: Wer nervös oder unsicher ist, neigt dazu, hektisch zu fahren.

Was definitiv Abhilfe schafft ist ab und an eine Runde um den Block zu fahren – gerne auch leer. Und genau wie man mit dem Auto an eisigen Morgen direkt nach dem Start einen kleinen Bremstest macht, kann man auch mit Hänger ein paar Dinge ausprobieren, um sein Gespann besser kennenzulernen …

Für mehr Routine: auch im Winter ab und an eine Runde fahren. (© C. Götz)

Wie verhält sich das Gespann beim Vom-Gas-gehen, wie wenn ich es leicht anbremse? Manöver, die Profis empfehlen, da bei schlechteren Straßenverhältnissen ein sogenanntes Überbremsen – ein starkes Abbremsen aus höherem Tempo – noch kritischer ist. Denn das Zugfahrzeug verfügt, auch ohne elektronische Assistenzsysteme, zumeist über eine bessere Bremswirkung als der Hänger. Als Folge davon kann der Hänger ausbrechen.

Beherzt kräftig zu bremsen wird empfohlen, wenn sich die Schlingerimpulse vom Anhänger auf das Zugfahrzeug übertragen. Auch das sollte man mal geübt haben – im Zweifelsfall mit einem Fahrlehrer oder Fahrsicherheitstrainer. Übrigens reagieren Autos mit eingebauter Gespannstabilisierung genau so: Sie erkennen ein Schlingern des Anhängers frühzeitig und bremsen dann automatisch, bis das Gespann sich wieder beruhigt hat. Manche Anhängerhersteller bieten solche Systeme auch zum nachträglichen Einbau in den Hänger an.

Zum Thema vorausschauendes Fahren gibt es für den Winter noch zu sagen, dass angepasste Geschwindigkeit wirklich das A und O ist: langsamer, jedoch nicht verkehrsbehindernd. Wer langsamer fährt hat gerade bei schlechten Straßenverhältnissen ausreichend Zeit, die ideale Fahrlinie vorauszuplanen und für Bremsmanöver genug Platz.

Und noch ein Tipp: Wer sich über das Fehlverhalten, Unwissen oder Verantwortungslosigkeit anderer aufregt, verschwendet Energie und Aufmerksamkeit, die er selbst für den Transport seiner wertvollen lebendigen Fracht gut brauchen kann – nicht nur in der kalten Jahreszeit.

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