Ab und an höre ich mir von Kunden, Kollegen und Reiterfreunden ihre Geschichten übers Chippen an. Ich kann nicht sagen, dass mich das zu einem Fan dieser Kennzeichnungsart gemacht hat, mit der seit 2010 auch in Deutschland alle neugeborenen Pferde gekennzeichnet werden müssen. Eher im Gegenteil.
In der Hauptsache höre ich Geschichten über Mikrochips, die nicht mehr im Pferd zu finden sind. Den Vogel schoss ein Tierarzt ab, der drei Chips hintereinander in dasselbe Pony setzte, bis endlich danach auch einer lesbar war.
Nun gibt es eine neue Studie, mit der herausgefunden wurde, dass dies nicht an seinem Unvermögen, oder an der Methode an sich oder an der Qualität der Transponder gelegen haben muss. Nein, die Wahrscheinlichkeit ist wohl am höchsten, dass er zu wenig Geld in einen guten Scanner investiert hat. Wie Christine Aurich und Manuela Wulf vom Graf Lehndorff Institut für Pferdewissenschaften der Veterinärmedizinischen Universität Wien mit ihrer Untersuchung zur Lesbarkeit von Mikrochips bei 428 Pferden feststellten ist das nämlich absolut entscheidend.
Die Forscher testeten drei verschiedene Scanner. Die verlässlichsten Ergebnisse erzielten sie mit dem hochwertigsten Gerät mit Digitalverarbeitungsfunktion und einem Filter gegen Störsignale. Fragen Sie also vielleicht Ihren Tierarzt vorab, was er für ein Gerät besitzt, wenn Sie keine unliebsamen Überraschungen erleben wollen – zumindest nicht beim Auslesen direkt nach dem Setzen. Was sonst und später noch passieren kann …
… nun bislang wurden Gewebeproben von immerhin 16 gechippten toten Pferden verschiedener Rassen und verschiedenen Alters untersucht, die „im Regelfall keinerlei krankmachende Auswirkungen auf das Gewebe haben“. Ansonsten bleibt mir nur, einen weiteren Satz aus der Pressemitteilung zu zitieren: „Bis heute gibt es keine umfassenden Untersuchungen zur Verträglichkeit und Verlässlichkeit solcher Implantate beim Pferd.“