Den „Pferdemädchen“-Song* von Fee Badenius gibt es schon länger – aber ich habe ihn erst kürzlich kennengelernt. Ich liebe die Melodie, ich liebe den Text und weil er in meinem Bekanntenkreis auch vielen anderen echten Pferdemädchen nicht bekannt war, stelle ich den Song hier mal vor und die Künstlerin gleich mit …
Fee, ich finde ja, es kann gar nicht genug öffentliche und vor allem öffentlichkeitswirksame Bekenntnisse von Pferdemädchen geben. Was hat dich geritten, den Song zu machen?
Meine Erlebniswelt ist ja seit frühester Jugend sehr pferdegeprägt und ich bin meiner Mutter, die selber Reiterin war, sehr dankbar, dass sie mir das Pferdemädchen-Sein ermöglicht hat. Außerdem habe ich immer schon vieles übers Singen verarbeitet – positives wie negatives, und die Pferdeliebe musste früher oder später auch verarbeitet werden.

Der Pferdemädchen-Song von Fee Badenius auf YouTube.
Ist Pferdemädchen dein einziges Lied über Pferde?
Ich hatte früher eine sehr schwierige, traumatisierte Trakehnerstute, die hat es gemocht, wenn ich ihr vorgesungen habe, und es hat uns beiden auch geholfen. In einigen älteren Liedern geht es tatsächlich auch um sie. Singen hilft ja auf dem Pferd sehr, weil sich die Atmung beruhigt, etwa wenn man Angst hat. Laut singend alleine durch den Wald reiten – herrlich!
Ich habe mal einen Musiker sagen hören, er würde so gerne mal ein Lied schreiben, das mit dem Refrain beginnt. Du hast jetzt im Pferdemädchen gar keinen Refrain, warum?
Ich schreibe alle meine Texte aus dem Impuls, der Intuition heraus. Wenn da kein Refrain heraussprudelt, dann kommt keiner in den Song. Außerdem finde ich Refrains oft störend, wenn Musik unterhalten soll, bei Balladen geht das eher. In komödiantischen Songs will ich lieber überraschen, als zu wiederholen.
Wenn man dich googelt findet man unterschiedliche Songs und gesungenes Kabarett und Begriffe wie Liedermacherin. Wie würdest du das, was du machst, selbst beschreiben?
Meistens sage ich, ich bin Unterhalterin. Mir macht es Spaß, das Publikum bei Auftritten auf allen Gefühlsebenen anzusprechen: Alle Emotionen einmal kurz anklingen lassen, mit dem Ziel, dass sich alle hinterher gut fühlen. Klar habe ich auch Elemente in meinem Programm, die man als Kabarett bezeichnen kann und solche, die man üblicherweise Comedy nennt und dazwischen Geschichten. Aber Liedermacherin trifft es schon ziemlich gut.
Hast du Vorbilder? Falls ja, wer ist das im künstlerischen Bereich und wer bei den Pferden?
Musikalisch achte ich sehr darauf, wer seine Sachen selber schreibt. Ich liebe die deutsche Sprache und schräge Alltagsbeobachtungen. Marie Diot mag ich sehr. Privat höre ich sehr viel Folk, Country und Bluegrass. Ich bin Fan von Lyle Lovett, den mein Mann und ich nächstes Jahr endlich einmal live sehen werden. Bei den Pferden ist mir schon als Teenager – dank besagter Trakehnerstute – klar geworden, wie wichtig die Kommunikation mit dem Pferd ist, und dass es sich verstanden fühlt. Damals waren das Monty Roberts, Linda Tellington-Jones und einige andere Horsemanship-Trainer aber auch ein klassisch Englisch geprägter Reitlehrer, die mir dabei sehr geholfen haben. Seit elf Jahren reite ich Western, habe eine Quarter-Horse-Stute und eine fantastische Trainerin, die komplett aus Sicht des Pferdes arbeitet. Ein häufig gehörter Satz im Unterricht ist: „Sie würde das jetzt gerne machen, aber du störst sie schon wieder.“ Aber ich mache Fortschritte, ihr zu vertrauen, was nach einem schweren Unfall mit meiner Trakehnerstute nicht leicht für mich war. Mittlerweile kann ich wieder ganz angstfrei auf dem Pferd sitzen.
Welche Frage möchtest du in einem Interview endlich mal gestellt bekommen?
Diese Mischung aus Fragen zur Musik und zu den Pferden hatte was. Also: Jede Frage bei der ich über meine Pferde öffentlich schwärmen darf.
Wer dich live erleben will kann das wo?
Alle aktuellen Termine sind hier zu finden!
Danke dir sehr für das Interview, Fee!
* Das Video findest du hier. Auf der Homepage von Fee Badenius ist übrigens der Text mit Akkorden zum Nachspielen und Mitsingen – fürs nächste Stallzeltlager oder die Weihnachtsfeier – verlinkt. Und hier noch eine wie ich finde superlustige Kostprobe vom Witz und Können der Künstlerin.