Mr. Ed: Pferdiger Dialog

Das sprechende Pferd – erinnern Sie sich? Die US-Fernsehserie wird hierzulande auch heute noch ab und an ausgestrahlt. Da Mr. Ed mit seinen Menschen „spricht“, nenne ich scherzhaft jene Interaktionen mit Pferden so, in denen für mich ganz klar ein Dialog stattfindet. Alle kann ich nicht erzählen, sonst schickt mir jemand die Männer mit den Jacken mit den zugenähten Ärmeln vorbei. Aber immer wieder passiert etwas, das ich gerne weitergebe.

Mr. Ed, die weltweit erfolgreiche US-TV-Serie mit dem „sprechenden“ Pferd läuft heute noch ab und an im Fernsehen.

Mr. Ed, die weltweit erfolgreiche US-TV-Serie mit dem „sprechenden“ Pferd läuft heute noch ab und an im Fernsehen.

Zuerst aber noch ein paar Worte zu Mr. Ed: Der Hauptdarsteller des weltweiten Fernseherfolgs war der  Wallach Bamboo Harvester, angeblich ein Saddlebred-Mix. Trainiert wurde er von Lester Hilton. Dieser soll eines Tages bei einem Ausritt festgestellt haben, dass das Pferd ohne weiteres Zutun gelernt hatte, seine Lippen zu bewegen, sobald der männliche Hauptdarsteller, gespielt von Alan Young, aufhörte zu reden. Anfangs hatte man eine Nylonschnur am Halfter befestigt auf deren Berührung Bamboo Harvester mit Bewegungen der Lippen reagierte. Nachdem Hilton erkannt hatte, wie das Pferd nun agierte, wurde das Nylon weggelassen.

Aber zum eigentlichen Thema: Einen meinen absoluten Lieblingsdialoge hatte ich vor zwei Jahren mit einer Haflingerstute, die ich in Folge einer schlimmen Sehnenverletzung mit Matrix-Rhythmus-Therapie behandelte: Als ich nach einer kurzen Pause – weil der Tierbesitzer etwas fragen wollte – nicht schnell genug weitermachte, hat sich die selbstbewusste Haflingerdame auf ihre Art gemeldet. Sie drehte sich um, nahm meine Hand mit dem Gerät ins Maul und führte sie wieder in Richtung der Bauchmuskulatur, an der ich vorher gearbeitet hatte. Ich hatte keinen Kratzer, keine Druckstelle, nichts. Der Besitzer und zwei Stallkollegen stöhnten entsetzt auf, als ich sofort nach dieser Aktion mit der Arbeit weitermachte. Sie konnten nicht wissen, dass – als das Gespräch mit dem Tierbesitzer beendet war – in meinem Kopf die Frage auftauchte: War ich an dieser Partie jetzt schon fertig? Nein, war ich nicht. Recht hatte sie.