Wer dieses Jahr erfolglos versucht hat, seine Stute trächtig zu bekommen, wird bis zum nächsten Jahr vielleicht darauf hinarbeiten, das Immunsystem des Tieres zu optimieren. Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass dies von Erfolg gekrönt sein könnte.
Bei der Suche, welche Ursachen zum verfrühten Trächtigkeitsabbruch führen, haben Tierärzte der Veterinärmedizinischen Universität Wien herausgefunden, dass niedrige Mengen bestimmter Immunzellen zu Trächtigkeitsverlusten führen. Wie beim Menschen muss auch beim Pferd das mütterliche Immunsystem unterdrückt werden, damit der eingenistete Embryo nicht vom natürlichen Abwehrsystem der Mutter angegriffen wird. Die dafür erforderlichen so genannten regulatorischen T-Zellen waren bei Stuten die verfrüht ihre Fohlen verloren wenig vorhanden.
Vom Menschen weiß man, dass das Immunsystem der Frau auf den Kontakt mit Sperma reagiert. Die Wiener Forscher vermuten auch beim Pferd, dass wiederholter Kontakt mit Hengstsamen zu einer Steigerung der T-Zellen-Produktion führen könnte. Dies würde auch die bessere Fruchtbarkeit nach Bedeckung durch Weidehengste erklären. Das Immunsystem kann aber auch sehr gut durch alternative Verfahren wie beispielsweise Akupunktur stimuliert oder ins Gleichgewicht gebracht werden. Aus dem Humanbereich gibt es für Akupunktur dazu Studien und die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt diese Therapieform bei Fruchtbarkeitstörungen.