Pseudo- oder Aalstrich?

Ein Pferd mit Aalstrich nennt man Falbe, heißt es. Die dunkler gefärbten Haare auf der Wirbelsäule in der Grundfarbe des Pferdes – rot beim Fuchsfalben, braun beim Braunfalben – sieht man bei Koniks ebenso wie bei Fjordpferden. Aber es gibt auch bei Nicht-Falben einen Aalstrich – den so genannten Pseudo-Aalstrich.

Bei dieser Stute sieht man den Pseudoaalstrich praktisch nur im Fellwechsel zum Winter – also nur wenige Wochen so deutlich. (© C. Götz)

Hinter ihm steckt eine völlig andere genetische Farbvariante wie beim echten Falben: Der entsteht durch den Dun-Faktor. Das dominante Gen hellt das Fell des Pferdes auf. Der so genannte Mausfalbe entsteht aus einem Pferd mit schwarzbrauner Grundfarbe. Neben dem Aalstrich zeigen sich bei echten Falben* an den Beinen manchmal Zebrastreifen an den Beinen sowie Flecken oder Streifen an den Schultern (Wildabzeichen) und oft sind die Gesichter dunkler.

Der Pseudoaalstrich entsteht über verschiedene Allele, genannt Nichtfalbe mit Aalstrich (non-dun1 und non-dun2). Pferde mit der Gen-Variante nd1 haben Aalstrich, sogar gelegentlich Wildabzeichen, aber es fehlt die typische Aufhellung eines Falben. Fies ist, dass man den Pseudoaalstrich oft bei recht hellen Braunen findet.

Praxistipp: Manchmal sieht man den Pseudoaalstrich fast oder gar nicht, oft wird er im Fellwechsel deutlicher sichtbar.

* Im Deutschen wird fälschlicherweise ein Brauner der durch das Cremegen (Cream) aufgehellt wurde oft noch Falbe genannt. Korrekt wäre: Braunisabell. Diese haben keinen Aaalstrich und keine Wildabzeichen.