Nachdem dieses Buch* antiquarisch durch die Decke ging und in Foren sowie unter Therapeutinnen immer wieder empfohlen wird, hat der Verlag das einzig Richtige getan und nachgelegt. Jetzt ist die fünfte Auflage des Stresspunktmassage-Klassikers frisch gedruckt wieder zu haben.
Ich kannte das Buch bisher nicht und war neugierig – man lernt ja schließlich nie aus. Und ich war positiv überrascht – vom Buch, aber auch, dass sich vieles was darin beschrieben wird mit dem deckt, was ich mir aufgrund meiner therapeutischen Ausbildungen selber beigebracht habe.

Ausschnitt des Posters, das als Beilage im Buch ist.
Ein Beispiel: Schon 2007 habe ich festgestellt, dass es mir die osteopathische Arbeit bei Pferden mit Hinterhandproblemen massiv erleichtert, wenn ich den Bereich rund um den Hüfthöcker vorab mit dem Matrix-Rhythmus-Gerät bearbeite. Das erklärt sich auch durch die Stresspunkte, die hier sitzen (siehe Bild). Beschrieben wurden sie von dem US-Amerikaner Jack Meagher, der heute als Begründer der Massage bei Sportpferden gilt.
Der Pferde-Physiotherapeut Claus Teslau hat Meaghers Stresspunktmassage so aufbereitet, dass Pferdebesitzerinnen die Beweglichkeit ihres Pferdes verbessern und erhalten können. Dafür erklärt er, wie sie muskuläre Verspannungen in Form von Stresspunkten auffinden und durch Massage beseitigen. „Anhand von Bildern und Muskelskizzen erläutert er alle Stresspunkte sowie deren Lage und Aufgabe“, schreibt der Verlag. Das ist wirklich super nachvollziehbar gemacht, wie ich finde.

Müller-Rüschlikon, 2025, 144 Seiten, 22,– Euro
Auch die im Buch verwendeten Massagetechniken lassen sich leicht erlernen. Ich persönlich bevorzuge andere. Denn die Stresspunkte lassen sich auch gut mit Faszientechniken kombinieren, die meines Erachtens für den Behandler deutlich weniger (kraft)aufwändig sind als die im Buch beschriebenen Massagegriffe sowie mit einfachen Fasziengeräten oder auch dem Novafon, das sich inzwischen viele Pferdebesitzerinnen zugelegt haben.
Zwar schreibt der Autor, man solle sich die Technik „von erfahrenen Anwendern oder Therapeuten“ zeigen lassen (und ich stimme ihm grundsätzlich zu, dass vielen das die Sache sehr erleichtern wird), ich weiß aber, dass man sich mit einer ausreichenden Portion Gefühl und Vorsicht und indem man dem Pferd zuhört das auch selber aneignen kann.
* Claus Teslau, Stresspunktmassage nach Jack Meagher, Verlag Müller-Rüschlikon 2025, 144 Seiten, 22,– Euro