Salzwasser bei Arthritis

Als ich die Nachricht über eine Studie zur Wirkung von Salzwasseranwendungen bei rheumatoider Arthritis beim Menschen las, hatte ich sofort folgendes Bild vor meinem inneren Auge: Ein Traber, der im Hafenbecken einer Stadt auf Malta bis zu den Karpalgelenken im Meerwasser steht. Gesehen vor 30 Jahren.

Und heute noch praktiziert. Pferdemenschen wissen seit vermutlich Jahrtausenden, dass Wasser grundsätzlich gut für die Muskeln, Sehnen und Gelenke der Pferde ist. Salzwasser ist da noch eine andere Hausnummer, wenn man Trainern glaubt, die damit Erfahrung haben. Und schon (ich meine es war) Black Beauty, kurierte als Zugpferd vor den Badekarren an der englischen Küste seine körperlichen Beschwerden.

In der Studie wurde an 54 Patientinnen mit rheumatoider Arthritis (einer chronisch-entzündlichen Systemerkrankung, die die Innenhaut der Gelenke befällt) untersucht, wie ihre Hände und Füße auf den Effekt von einmal täglichen Salzwasser- vs. normalen Wasserbädern sowie ohne weitere Maßnahmen als die gewohnten reagieren.

Ergebnis: Langfristig war das Salzwasser dem normalen Wasserbad überlegen, das aber ebenfalls die Schmerzen deutlich verbesserte – vor allem im Vergleich zur Kontrollgruppe ohne Wasserbad. Durchgeführt wurden die Salzbäder mit 280 Gramm Steinsalz auf acht Liter Wasser, 41 Grad warm für zwanzig Minuten über einen Zeitraum von sechs Wochen.

Badekarren bei Wyk auf der Insel Föhr im Jahr 1895 (© Wilhelm Dreesen, Wikipedia)

Wer so etwas bei seinem Pferd mit akuter Arthritis ausprobieren möchte, der sollte auf das Pferd hören: Ist ihm die Temperatur angenehm? Kann es überhaupt ruhig in einem Eimer mit Wasser stehen oder hat es dabei Stress? Nur wenn das Pferd ja zu der Maßnahme sagt, sollte man den Versuch durchführen.

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