Schwarz ist keine Farbe, sondern angeblich eine Einstellung. Das gilt oft auch bei Pferden, beziehungsweise deren Besitzern. Die im Vergleich zu Braunen und Füchsen recht seltenen Rappen haben Fans, die oft nicht nur die Farbe, sondern vor allem die Rasse favorisieren. Die schwarze Fellfarbe verbindet Friesen, Menorquiner, Murgesen, Mèrens-Pferde und Fell-Ponys …
… die ganz oder überwiegend aus Rappen bestehen. Ihren Namen verdanken Rappen übrigens den Raben. So rabenschwarz wie diese sind die schwarzen Pferde aber selten. Und oft ist so ein echter Rappe gar nicht auf den ersten Blick als solcher zu erkennen.
Denn viele Rappen haben einen bräunlichen Schimmer im Fell oder die Spitzen von Mähne und Schweif werden rötlich. Dies wird zumeist von der Sonne verursacht. Doch auch in Phasen des Fellwechsels kann ein Rappe bräunlich erscheinen. Und auch stoffwechsel- oder gesundheitsbedingte Aufhellungen sind möglich. Auch als Fohlen sind echte Rappen nicht richtig schwarz, sondern Graubraun bis Schwarzgrau. Am dunkelsten sind oft Fohlen die später ausschimmeln.
Umgekehrt können Dunkelfüchse, Schwarzbraune und Smoky Blacks wie Rappen aussehen, ohne genetisch welche zu sein. Beim echten Rappen sind Deckhaar, Langhaar, Behang, Tasthaare und Wimpern intensiv schwarz. Im Gegensatz zum Schwarzbraunen hat er keinen hellen Schimmer rund um Augen oder Maul. Die Haut ist anthrazit bis schwarz und die Iris schwarzbraun.
Schwarze Pferde symbolisieren Adel, Kraft und Schönheit. Sie zogen die Kutschen von Königen und wurden vor Leichenwagen gespannt. Auf einem schwarzen Pferd reitet laut Johannes-Offenbarung der dritte der vier apokalyptischen Reiter: der Hungertod. Eine weitere Interpretation benennt den Rappen als den harten aber gerechten Willen Gottes. Heute verbinden viele mit einem Rappen Black Beauty und damit eine Gefühl von Freiheit und Abenteuer.
Was aber ist nun tatsächlich dran an der Einschätzung, eine bestimmte Fellfarbe sei mit charakterlichen Merkmalen verknüpft? Mehr dazu im nächsten Beitrag.