Reithelme sind ein Muss. Auf Turnieren dürfen nicht einmal mehr Dressurreiterinnen der höchsten Klassen noch ohne Helm aufs Pferd: Der Zylinder wurde 2021 auf nationalen und internationalen Turnieren abgeschafft. Doch wie findet man einen guten Helm, der für einen selber den besten Schutz bietet? Ein paar grundlegende Fakten zu kennen hilft dir, zielführend zu suchen …
Die vielleicht wichtigste Erkenntnis zuerst: Ein Helm muss passen. Wer noch nie ein Problem mit der Passform eines Helms hatte, kann diesen Satz eventuell zuerst einmal gar nicht nachvollziehen. Viele andere leiden aber darunter, dass sie kaum einen Helm finden, der nicht irgendwann, irgendwo drückt und so unangenehm wird, dass er etwa Kopfschmerzen verursacht. Oder man findet keinen Helm, der auf dem eigenen Kopf wirklich rutschfest sitzt.
Dann hat man vielleicht einen gefunden, bei dem alles passt, aber man dreht im Sommer darunter vor Hitze durch und/oder im Winter lässt sich nichts Wärmendes darunter anziehen.
Der beste Helm ist also der, der einem wirklich passt – weil man ihn dann erstens auch aufsetzt und nicht irgendwann die Konzentration leidet, weil man ihn nicht mehr aushält und weil er zweitens im Falle eines Sturzes auch tatsächlich dort bleibt, wo er schützt.
Schon jetzt kann das bedeuten, dass man – etwa zu verschiedenen Jahreszeiten oder als Turnierhelm mit Turnierfrisur – eventuell zwei Helme braucht. Das hängt von einigen Faktoren ab, über die ich im nächsten Artikel berichte.
Grundsätzlich gilt: Ein Reithelm …
- … schützt vor Stürzen und im Umgang mit dem Pferd auch vor Tritt- und Beißverletzungen. Deshalb wird bei Kindern empfohlen, den Helm auch beim Putzen und dem Umgang mit dem Pferd zu tragen. Das gilt in kritischen Situationen (z. B. dem Deckakt an der Hand) auch für Erwachsene.
- … muss wie ein Kletter- oder Footballhelm besonders robust sein.
- … verfügt zur Dämpfung der stumpfen Kräfte auf das Hirn beim Sturz über eine dicke verformbare Styroporschale im Inneren und zum Schutz gegen scharfe oder scharfkantige Gegenstände sowie eine gute Gleitfunktion der Helm-Oberfläche über eine äußere elastische Kunststoffschale.
- … hat seit Ende 2023 idealerweise die neue DIN-Norm EN 1384 mit dem Zusatz 2023. Der erhöhte europäische Sicherheitsstandard soll optimalen Schutz bei einem Sturz bieten.
Bevor es im nächsten Beitrag um Details zur Passform geht, kannst du hier lesen, was passiert, wenn Reithelme sich verabschieden.