„Wir sind so am A..ch!“, sagt eine Freundin die im Naturschutz arbeitet jedes Mal, wenn das Gespräch auf Plastik und andere Abfälle kommt, die in der Umwelt landen und hier Schäden anrichten, von denen wir heute nur den Hauch einer Ahnung haben. Doch auch mit viel Um- und Vorsicht kann Kunststoff gefährlich werden …
… wie hier als blinder Passagier im Pferdedarm.
Dieser 70 Zentimeter lange Faden von der Großballenumwicklung kam mit dem nächsten Haufen heraus. (© C. Götz)
Vorweg: Ich passe höllisch auf, dass ich bei den Heu-Rundballen die Wicklung vollumfänglich entferne. Manchmal gelingt das super, manchmal hat man etwas Widerstand und dann habe ich immer Angst, dass sich ein Faden löst und mitgefressen wird.
Grundsätzlich kenne ich das Problem von Hunden: Ein langer Grashalm oder früher eines meiner langen Haare hingen manchmal hinten heraus. „Nicht ziehen!“, hatte mir eine Tierarztfreundin eingeschärft.
Das ließ ich also auch bleiben, als ein Faden von der Heuumwicklung hinten heraushing. Mit dem nächsten Haufen ging er ab: fast 70 Zentimeter lang. Ich bin mit dem Problem nicht allein, ich kenne es vor allem aus Ställen wo ganze Ballen in der Raufe verfüttert werden – und zwar auch, wenn die Netze entfernt werden.
Genau wie beim Hund Haare oder Gras können beim Pferd solch unverdauliche Futterverunreinigungen gut ausgehen oder zu Problemen im Darm führen, die schlimmstenfalls operiert werden müssen.
Ich möchte übrigens gar nicht wissen, wie oft das schon passiert ist, denn letztlich habe ich die ungewollten Extensions nur zufällig gesehen, als sie pupste, während ich vorbeiging und der dabei gehobene Schweif am Ende des Fadens einen baumelnden halben Apfel offenbarte. Wer Hunde* hat, der weiß: Auch hier gibt es unappetitliche Parallelen.
Übrigens: Noch gefährlicher ist es natürlich, wenn die Netze, wie hier beschrieben am Ballen belassen werden.
* Von einer guten Freundin erfuhr ich, dass so etwas auch Katzen passieren kann. In ihrem Fall war es ein Stück Zahnseide, das sie versehentlich hatte liegen lassen.