Noch sind die Pferde vielerorts nicht auf Koppel oder haben auf den Winterweiden kaum Zugang zu frischen Kräutern. Dabei würden ihnen diese gerade jetzt so gut tun. Im vorherigen Beitrag habe ich beschrieben, welche Kräuter wofür gut sind. Nun geht es darum, wie man sie füttert und um den Löwenzahn.
Er ist das vielleicht wertvollste Bitterkraut für Pferde. Und das nicht nur, weil man ihn häufig findet und die Pferde ihn gerne fressen – Blätter wie Blüten.
Der Löwenzahn enthält neben den entgiftenden, leberstärkenden Bitterstoffen auch reichlich Vitamin B, C und E, Mineralien wie Kalium, Kalzium und Eisen sowie Carotinoide, Flavonoide, Omega-3-Fettsäuren und mehr.
Beim Entgiften fördert Taraxacum, so der medizinische Name des Löwenzahns, den Abtransport von Schlacken aus dem Gewebe und unterstützt die Leber, alles abzubauen und aus dem Körper zu befördern. Löwenzahn ist zudem blutreinigend, stützt die Nierenfunktion und hilft bei Blähungen.
Löwenzahl ist grundsätzlich im Frühjahr für Pferde gut, besonders aber für all diejenigen, die sich im Fellwechsel oft scheuern, unter angelaufenen Beinen oder Mattigkeit leiden. Löwenzahn kann wunderbar mit anderen Frühjahrskräutern wie Giersch, Brennnessel, Schafgarbe und Labkräutern kombiniert werden.
Alle Frühjahrskräuter gibt man im Moment am besten – möglichst frisch gepflückt – direkt über das Heu. Ein, zwei Handvoll reichen schon aus, man sollte es als Kur aber dann mindestens drei Wochen möglichst täglich durchführen. Das hat den Vorteil, dass das Pferd diejenigen Kräuter liegen lassen kann, die es nicht mag.
Man kann die Kräuter aber auch frisch oder getrocknet als Tee überbrühen und nach zehn Minuten ziehen alles über das Kraftfutter geben.
Achten Sie darauf, die Kräuter nur dort zu pflücken, wo sie sicher sein können, dass sie nicht mit gespritzt wurden – also nicht direkt an einem Feldrand.
Übrigens: Etwas später als Löwenzahn und Brennnesseln treiben auch die Labkräuter aus, die ebenfalls wertvolle Stoffwechselkräuter für Pferde im Frühjahr sind. Über sie hatte ich hier bereits berichtet.