Stress ohne sichtbare Anzeichen

Eine neue Studie zur Gewöhnung ans Gebiss bei Jungpferden brachte das Ergebnis, dass Pferde Stress haben können, ohne dass es sichtbare Zeichen dafür gibt. Die britische Dissertation zeigte, dass nur die Herzfrequenz signifikant anstieg …

… während die Augentemperatur gleich blieb und die Pferde auch keinerlei andere sichtbare Zeichen von Stress, Abwehr oder Unbehagen in Form von Verhaltensänderungen oder der Mimik an Lippen, Maul oder Augen zeigten.

Elf rohe Pferde – sieben Wallache und vier Stuten – mit einem Durchschnittsalter von 3,5 Jahren wurden an drei aufeinanderfolgenden Tagen an einfach und doppelt gebrochene Wassertrensen* gewöhnt**. Das Reithalfter und die Zügel wurden entfernt, nur das Gebiss mit Backen- und Genickriemen wurde verwendet.

Zur Gewöhnung an das Gebiss gibt es kaum wissenschaftliche Erhebungen. (© C. Götz)

Bei allen Pferden fiel der Anstieg der Herzfrequenz an den drei Testtagen nach und nach geringer aus. Die Studie zeigt laut Forschern, wie wichtig es ist, Pferde auch ohne Anzeichen von offensichtlichem Stress an Neues zu gewöhnen.

Wie man das passende Gebiss findet, habe ich hier beschrieben, wie man es richtig verschnallt und warum dabei vielfach Fehler gemacht werden finden Sie in diesem Beitrag.

* Es gab keinen Unterschied zwischen den Trensen.

** Die Gewöhnung wurde bei allen Pferden gleich durchgeführt: Mit einem Halsriemen und einem Strick angebunden wurde von der linken Seite das Gebiss angeboten und mit dem Daumen das Maul geöffnet. Anschließend blieb jedes Pferd eine Minute lang angebunden und konnte sich dann fünf Minuten in der Box frei bewegen.