Wer das eigene Pferd fahren möchte, kann es dafür zu einem Ausbilder stellen oder es mit diesem gemeinsam in mehreren Etappen ausbilden. Idealerweise ist man bei beiden Varianten selber dem Pferd ausbildungstechnisch mindestens einen Schritt voraus. Aber was bedeutet das?
Für das Pferd steht vor dem eigentlich Fahren vor der Kutsche die Gewöhnung an die Ausrüstung und das Ziehen. Das bedeutet das, es muss …
- bombensicher stehenbleiben lernen,
- lernen, die Stränge zu tolerieren,
- Druck von Brustblatt und Kumt kennenlernen und
- dessen längere Belastung trainieren,
- die Geräusche der Kutsche kennenlernen und tolerieren und
- verkehrssicher sein.
Jetzt wird auch klar, warum es mit dem Einfahren allein oft nicht getan ist, um ein sicheres Fahrpferd zu bekommen. Auch wenn Sie ihr Pferd zum Einfahren in Profihände geben, wird Ihnen ein guter Ausbilder nicht versprechen, es innerhalb einer bestimmten Zeit hinzubekommen. Aber er sollte natürlich von Anfang an eine Einschätzung abgeben.
Voraussetzung für das Einfahren eines (älteren) Pferdes ist selbstverständlich, dass es keine akuten gesundheitlichen Probleme hat und ausreichend Vertrauen zum Menschen. Nach der Arbeit an der Doppellonge, und – damit verbunden – einer ersten Gewöhnung an die spätere Berührung der Hinterbeine und des Rückens durch die Leinen und Stränge, folgt das Fahren vom Boden aus. Der nächste Schritt ist die Arbeit mit der Schleppe. Wenn sich das Pferd daran gewöhnt hat wird es in der Regel rechts neben ein routiniertes Tier gespannt. Immer mehr Ausbilder gehen allerdings dazu über Pferde auch im Einspänner einzufahren.
Für den menschlichen Fahranfänger ist es sinnvoll, sich vom Ausbilder zu einem späteren Punkt der Ausbildung gemeinsam mit dem Pferd zu einem Team zusammenschweißen zu lassen.
Wer sich noch nicht entschließen kann, sein Pferd einfahren zu lassen, und selbst an einigen Dingen wie Verkehrssicherheit oder Stehenbleiben trainieren möchte, kann nicht nur zuerst selbst das Fahren erlernen, sondern – eventuell mit dem Pferd – als Einstieg einen Kurs für Doppellonge besuchen. Dann ist man dem Ganzen schon wieder einen oder mehrere Schritte näher gekommen.
Die FN bietet seit 2017 mit dem so genannten Kutschenführerschein eine Ausbildung für jeden der sich auf einen Bock setzt. Das erste Fahrabzeichen ist aber genauso sinnvoll, denn auch hier wird in Theorie und Praxis alles in kompakter Form rund ums Fahren geübt und geprüft. Auf der Suche nach einem Kurs oder Ausbilder gilt wie beim Reiten auch: Erst einmal zuschauen oder eine Probestunde nehmen und herausfinden, ob es zu einem passt.