Therapieansätze bei ECVM/ECCMV

Therapeutinnen und Pferdebesitzerinnen, die mit dem Thema ECCMV bereits in Berührung kamen, berichten, dass man gegen die vielfältigen Symptome durchaus einiges machen kann. Was getan werden kann, und was zielführend ist, hängt in erster Linie davon ab, was sich zeigt.

Die Beobachtungen aus der Praxis zeigen deutlich, dass in Regel mit wiederkehrender Symptomatik zu rechnen ist, da sich fehlende Muskelansätze und Gelenkfortsätze nicht chirurgisch korrigieren lassen.

Muskuläres Ungleichgewicht und Hufasymmetrien lassen sich häufig durch ein entsprechendes, individuelles gymnastizierendes Training, begleitende physiotherapeutische Übungen (auch durch die Besitzerinnen) und engmaschige korrekte Bearbeitung der Hufe optimieren.

Wichtig ist, individuell zu analysieren, ob ein bestimmtes Problem tatsächlich ein Symptom von ECCMV ist oder möglicherweise eine ganz andere Ursache hat. Falsche Hufbearbeitung oder frühere Verletzungen kommen ebenso in Frage wie physiologisch nicht korrektes Reiten, ein unpassender Sattel oder dauerhafte unphysiologische Fresspositionen.

Ein dauerhaftes und auf das jeweilige Pferd abgestimmtes Gesundheitsmanagement, das Ausrüstung, Fütterung, Haltung, Nutzung und Training berücksichtigt ist bei allen Problemen in der Halswirbelsäule besonders wichtig.

Jeder kann lernen, sein Pferd mit geeigneten Massagen zu unterstützen – auch bei ECCMV. (© C. Götz)

Jedwede medizinische Maßnahme kann nur vorübergehend helfen, wenn das muskuläre Gleichgewicht nicht durch entsprechendes Training verbessert und gehalten wird. Deshalb ist auch eine Frührente oft nicht zielführend.

Wie eigentlich bei allen gesundheitlichen Einschränkungen gilt: Je früher man von der Problematik weiß, desto besser kann man zielführende Maßnahmen einleiten. Für fehlgebildete Wirbel gilt das ganz besonders, denn die bisherigen Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass sich die Symptomatik – auch die begleitende wie Magenprobleme und Verhaltensänderungen – verschlimmert, je älter die Pferde werden – und zwar unabhängig davon, wie ausgeprägt das ECCMV selbst ist.

Im nächsten Beitrag geht es um flankierendes Wissen, das Besitzerinnen von ECCMV-Pferden helfen kann.