Viele Reiter überlegen, wenn eine Lektion nicht klappt, oder nicht so gut, wie sie es sich vorstellen, wie sie die Vorbereitung optimieren können. Doch was versteht man unter Vorbereitung eigentlich? Ich bin der Meinung, dass dies viele verschiedene Aspekte betrifft. Hier mal ein paar Beispiele, an was man denken sollte:
- Die direkte Vorbereitung
- Die indirekte Vorbereitung
- Die langfristige Vorbereitung
Bei der direkten Vorbereitung geht es um die Einleitung der Lektion selbst. Das ist also die halbe Parade vor jedem Übergang innerhalb einer Gangart oder von einer Gangart in die andere ebenso wie vor jeder neuen Übung oder Lektion. Zusätzlich zur halben Parade hat jede Lektion oder Hufschlagfigur weitere Anforderungen an die Vorbereitung im Hinblick auf die Hilfengebung. Wichtig ist dabei auch, auf welches Hinterbein die Parade gegeben wird. So kann man beispielsweise den Einsprung im Galopp verbessern, wenn man mit der einleitenden halben Parade aufs äußere Hinterbein durchkommt.
Indirekte Vorbereitung bezieht sich auf die gesamte Reiteinheit: So sollten vor dem Reiten von versammelten Lektionen versammelnde Lektionen geritten werden. Dafür muss das Pferd aber entsprechend aufgewärmt und gelöst worden sein. Ist diese Vorbereitung an irgendeinem Punkt nicht ausreichend gemacht worden oder hat sich das Pferd im Laufe der Arbeit wieder verspannt – etwa, weil es keine ausreichenden Pausen bekam – muss man wieder einen Schritt zurückgehen. Indirekte Vorbereitung meint aber auch die Linie oder Hufschlagfigur, die man für die Lektion, die man verbessern möchte, wählt. So kann man einem Pferd, das sich mit dem Angaloppieren aus dem Schritt noch schwer tut, helfen, indem man es aus einer Volte oder einem In-die-Ecke-kehrt angaloppiert.
Die langfristige Vorbereitung bedeutet, ein Gefühl dafür zu entwickeln, was das Pferd aufgrund der vorangegangenen Ausbildung schon leisten kann und was nicht. Um beim Galopp zu bleiben: Ein Pferd, das sich mit dem Durchsprung im Galopp aus Kraftgründen schwer tut, wird man über vermehrtes Angaloppieren eher kräftigen als über längere Galoppreprisen, bei denen es ohnehin nur auf die Vorhand kommen würde.
Übrigens: Je besser man selber spüren kann, wie sich das Pferd bewegt, umso besser kann man die vorbereitenden Hilfen geben und dosieren. Sitzschulungen trainieren dieses Gefühl besonders effektiv.