… wenn man auch kommunizieren kann? Diese Frage stellte ich mir bereits vor fast zehn Jahren, als ich einen Artikel dazu im Magazin tierisch geheilt verfasste. Das fiel mir wieder ein, als ich die Tage die Rezension über diese Neuerscheinung schrieb. Das Buch zeigt, dass Clickern nicht nötig ist. Aber wieso sollte man darauf verzichten? Hier die Zusammenfassung des damaligen Artikels:
Wie bringt man seinem Tier erfolgreich etwas bei? Das fragen sich im Prinzip alle Tierbesitzer und viele schwören dabei auf Clickertraining. Surft man in verschiedenen Hunde- und Pferdeforen stellt man fest, dass in deutschen Haushalten und Ställen viel geclickert wird: Hunde, Pferde und sogar Katzen oder Mini-Schweine werden so zu allerlei Kunststücken gebracht. Ob sinnvoll oder nicht ist oft sogar für Clickernutzer selbst fragwürdig, wie dieser Beitrag zeigt: „Ich muss mich aber zusammenreißen, dass ich ihr nicht irgendwelchen Mist beibringe, der nach hinten losgehen könnte.“
Flehmen auf Befehl ist so ein beliebter Trick. Verselbstständigt das Pferd den, weil es ihn eigenständig anbietet, weiß man irgendwann vielleicht nicht mehr ob man jetzt den Tierarzt holen soll oder die Belohnung. Und ja: Korrekt trainiert sollte so ein eigenständiges Anbieten nicht passieren. Aber wer will das garantieren?
Andere Aussagen zeigen, wie verquer der Clickers eingesetzt wird: „Den Clicker kann man gut beim Reiten benutzen. Wichtig zu wissen ist dabei, dass ein Click immer das Verhalten beendet. Meine Pferde bleiben zum Beispiel auch aus dem Galopp zuverlässig stehen, wenn sie das Geräusch hören.“ Bleibt nur zu hoffen, dass der Hintermann beim Gruppenausritt im Galopp nicht auf die Idee kommt, sein Pferd mit einem Zungenclick anzutreiben.
In den Foren wird auch schnell klar, dass engagierte Clickerer nicht nur auf Gleichgesinnte stoßen. Allerdings ist die Argumentation derjenigen, die keinen Clicker benutzen, oft recht dürftig. Warum das so ist lässt sich nur erahnen. Vielfach scheint es so, als ob die Clicker-Gegner kein Interesse an Zirkuslektionen und -kunststückchen haben. Aber auch die rein praktische Handhabung wird abgelehnt: „Mir ist das zu doof“, schreibt eine Forumsnutzerin, „ich hab eh immer alle Hände voll (Leckerlies, Strick/Seil, Gerte, Zügel, etc.)“ und ergänzt: „Ich lobe mit der Stimme und finde das klappt super (die brauch ich nicht in der Hand zu halten)“.
Im zweiten Teil geht es in wenigen Tagen um die Hintergründe der Methode. Um zu verstehen was dabei passiert, ist es wichtig, zu wissen, was Tiere zum Lernen brauchen und wie Lernen funktioniert.