Warum gebisslos reiten?

Ich war nie ein besonderer Fan gebisslosen Reitens. Ich finde es funktioniert grundsätzlich – und zwar mit manchen Zäumungen für mich persönlich besser als mit anderen –, ich bin auch immer wieder einmal meine eigenen oder fremde Pferde auf unterschiedliche Arten* gebisslos geritten, aber ich bin gerne mit Trense oder Kandare unterwegs gewesen. Gewesen, weil …

… ich die alte Stute seit einem Problem an einem ihrer ersten Prämolaren im Unterkiefer (dem Backenzahn also, der direkt hinter dem Diastema liegt) seit zwei Jahren nur noch gebisslos reite. Sie mochte das immer schon.

Das sogenannte Glücksrad gibt es in zwei verschiedenen Größen. (© C. Götz)

Beim Jungspund habe ich ebenfalls aufgrund einiger Umstände in Zusammenhang mit dem Zahnwechsel von Anfang an auf ein Gebiss verzichtet und sehe bislang keinen Grund das zu ändern.

Das einzige, was ich ohne Mundstück wirklich vermisse, ist die sanft lösende, mobilisierende und ausbildungsfördernde Arbeit des Abkauens am Gebiss und wie man sie auch im Sattel nutzen kann.

Ich habe schon überlegt, ob ich nur dafür für den vierbeinigen Nachwuchs ein Gebiss kaufe. Weil das aber auch irgendwie albern ist, probiere ich derzeit andere Dinge aus, wie ich ihr zu schnellerer Entspannung in entsprechenden Situationen verhelfen kann. Ich werde berichten …

* Ich habe schon sehr lange einen leichten Cavecon, den ich und meine Pferde gerne mögen und den ich nicht nur zur Bodenarbeit, sondern auch zum Reiten benutzt habe. Die meisten Pferde bin ich gebisslos mit Glücksrad (oder Nachbau) geritten, einige mit Sidepull, verschiedenen Scawbrigs (Wirkung über die Kinnlade), mit Knotenhalfter oder auch nur am Stallhalfter und mit mittig angebrachtem Führstrick (One/Single Rein Riding). Zudem hat mich Halsringreiten interessiert und so habe ich auch das ausprobiert.