Frühjahr 2015: 2. Gewinnspiel
Nun ist es wichtig, dem Reitschüler auch gleich die Tatsache vor Augen zu führen, dass ein und dieselbe Einwirkung ohne weiteres eine treibende wie ebenso eine verhaltende Wirkung haben kann.
Kurt Albrecht, Ausbildungshilfen für Pferd und Reiter, BLV, 2. Auflage, 1992, Seite 26
Zum Glück hat auch der gefühlloseste Reiter, wenn er nur guten Willens ist, eine untrügliche Kontrolle darüber, ob eine Parade richtig war oder nicht. War sie es nicht, kippt er meist durch das Fallen des Pferdes auf die Vorhand vornüber. War sie es aber, dann geht das Halten oder Verringern des Tempos weich vor sich, von der Hinterhand her (…).
Horst Stern, So verdient man sich die Sporen, Franck’sche Verlagshandlung 1962, Seite 130
Es ist nämlich genauso einfach wie beim Autofahren: wenn man Gas gibt, darf man im gleichen Augenblick nicht bremsen, und wenn man bremst, darf man nicht gleichzeitig Gas geben.
Udo Bürger, Vollendete Reitkunst, Verlag Paul Parey, 5. Auflage, 1982, Seite 254
Winter 2013: 1. Gewinnspiel
Während der Erziehung jedes einzelnen Jungpferds stellte La Guérinière grundsätzlich alles, was er je über Pferde und das Reiten gehört und gelesen hatte, zuerst einmal in Frage, um dem Pferdeindividuum um so offener und spontaner zu begegnen.
Sadko S. Solinski, Pferdegymnastik, Georg Olms Verlag 2005, Seite 24
Für den Tänzer ist es unbegreiflich, wie seine Partnerin in Bruchteilen von Sekunden fühlt, welcher Schritt dem vorausgegangenen folgen wird. Wenn er sie fragt, ist sie selbst nicht in der Lage, es zu erklären. Ähnliche Gefühlsbeziehungen wie zwischen Tanzenden können sich auch zwischen Reiter und Pferd entwickeln.
Wilhelm Blendinger: Psychologie und Verhaltensweisen des Pferdes, Verlag Paul Parey, 5. Auflage, 1988, Seite 231
Die Fortbewegung des Pferdes beruht – wie bei allen muskelbewegten Lebewesen, auch bei uns Menschen – auf einem abwechselnden Stören und Wiederherstellen des Gleichgewichts, also auf dynamischen und statischen Momenten.
Gregor von Romaszkan, Reitern lernen, Albert Müller Verlag 1975, Seite 254
März 2013: Die Gedanken der Anderen
Leo Tolstoi schrieb in seinem Roman Auferstehung (Weltbild Verlag, 2004, S. 492): „Darin, inwieweit die Menschen im Leben ihren eigenen Gedanken oder denen anderer folgen, besteht eins der Hauptmerkmale, durch das sie sich voneinander unterscheiden.“ Und auch wenn es in diesem Zitat nicht um Pferde geht, so sagt es einem doch auch etwas über Reiter und ist damit eines meiner All-Time-Favourites.
Hier sind noch drei, die direkt mit Pferden zu tun haben, und die man meiner Ansicht nach ruhig mal nach-denken kann:
Das Gleichgewicht des einzelnen Pferdes im Gange richtig zu bestimmen, ist mehr eine Sache des Gefühls von Seiten des Reiters, als der äußeren Beurteilung des Körperbaus, da der dem Pferde innewohnende Nerv und der im Gang entwickelte Schwung dabei mindestens ebensoviel mitsprechen wie die körperlichen Verhältnisse.
Gustav Steinbrecht: Das Gymnasium des Pferdes, Verlag Dr. Rudolf Georgi, 18. Auflage, 2000, Seite 55
Angst ist ein Mangel an Vertrauen zu einem anderen Lebewesen oder zu sich selbst und beruht auf dem Gefühl der Unsicherheit.
Wilhelm Blendinger: Psychologie und Verhaltensweisen des Pferdes, Verlag Paul Parey, 5. Auflage, 1988, Seite 227
Sitz und Einwirkung bestimmen jegliches reiterliche Tun des Menschen. Ihre Vervollkommnung muss somit das Ziel jeder einzelnen Reitstunde sein.
Kurt Albrecht: Ausbildungshilfen für Pferd und Reiter, BLV, 2. Auflage, 1992; Seite 18