Neues über Nasenriemen

Die ISES (International Society for Equitation Science) hat einen Kommentar zu einer Studie verfasst, die kürzlich veröffentlicht wurde. Die Pferdefachtierärzte der ISES sind sehr vorsichtig in den Formulierungen, mit denen sie die Studie bewerten – allerdings sind sie auch recht eindeutig in ihrer Einschätzung:

„In Anbetracht dieser Ergebnisse betonen wir (ISES), wie wichtig es ist, bei der Interpretation nicht signifikanter Ergebnisse aus kleinen Studien vorsichtig zu sein“, steht in der Pressemitteilung, und weiter: „Aufgrund des geringen Umfangs der Studie ist es  verfrüht, endgültige Schlussfolgerungen zu ziehen.“

In der Studie mit dem Titel „Noseband Type and Tightness Level Affect Pressure on the Horse’s Face at Trot“ wurde festgestellt, dass der Druck erst unter einem enger als 1,5 Finger verschnallten Nasenriemen deutlich zunimmt und damit mögliche Risiken für das Wohlbefinden der Pferde steigen. In der Studie wurden jedoch laut ISES keine Auswirkungen auf das Verhalten oder die Physiologie der Pferde untersucht.

Zu Vorsicht mit der Interpretation von Ergebnissen aus kleinen Studien rät die ISES.

Die Studie hat die Auswirkungen der Nasenriemen verschiedener Reithalfter (englisch, schwedisch, kombiniert, hannoversch) im Hinblick auf Verschnallung und den jeweiligen Druck geprüft, der im Trab ausgeübt wird. Dafür wurde bei acht hochkarätigen Dressurpferden der Druck auf Nasenbein und Unterkieferäste bei Verschnallungen von 2,0 bis 0,0 Fingern gemessen. Mit dem Ergebnis, dass kein signifikanter Unterschied zwischen 1,5 und 2,0 Fingern festgestellt werden konnte.

Ein Schelm wer Böses dabei denkt … Übrigens: Im nächsten Beitrag geht es um die Art und Weise, wie die FEI im ersten Quartal 2025 die Enge der Nasenriemen prüfen wird – mit weniger als zwei Fingern!

Das von der ISES ursprünglich entwickelte Messgerät hatte die Größe von zwei Fingern, die sich in anderen Studien als für das Pferdewohl notwendig herausgestellt hatten.