Man kann den Pferden an der Nasenspitze ansehen, wenn sie Kuschelbedarf haben. Denn der typische Gesichtsausdruck mit dem ein Pferd zum Ausdruck bringt, dass es jetzt gerne beknabbern würde und beknabbert werden möchte, beinhaltet eine vorgestreckte Oberlippe. Was sollten Pferdeleute sonst noch zu dem Thema wissen?
Neben der vorgestreckten Oberlippe gehören zum so genannten Putzgesicht noch ein entspannter Gesichtsausdruck sowie zur Seite gestellte Ohren. Auch sonst gibt es zum Thema „soziale Fellpflege“, so die wissenschaftliche Bezeichnung, einige interessante Forschungsergebnisse:
- Verschiedene Techniken: Pferde können mit der Oberlippe oder dem gesamten Maul kreisen, mit den Zähnen massierend knabbern oder ein Stückchen Haut mit den Zähnen erfassen und hochziehen. Auch Ablecken gehört bei manchem zum Programm dazu.
- In die soziale Fellpflege werden Nacken, Hals, Mähne, Rumpf, Rücken und Schweif einbezogen.
- Man erkennt – speziell in größeren Herden – bevorzugte Fellpflegepartner: in der Regel einer bis drei pro Pferd.
- Meist beginnen rangniedere Tiere damit, allerdings gibt keine erkennbaren Zusammenhänge zwischen dem Rang eines Pferdes und der Häufigkeit von sozialer Fellpflege.
Übrigens gehen die Tiere unterschiedlich druckvoll vor. Das kann man an der restlichen Körpersprache sehen. Und man kann eine ganze Menge daraus fürs Putzen lernen. Darüber aber mehr demnächst im zweiten Teil.