(Herbst)Grasmilben

Das erste Grasmilbennupsi habe ich bereits vor zwei Wochen entdeckt, dabei waren die Pferde da noch nicht mal auf Gras und Herbst haben wir auch noch nicht. Aber seit vielen Jahren oder seit Kurzem, je nachdem, wo man lebt und wie die Witterung ist, hat man die Milbenlarven immer früher – oft schon im Frühjahr, den ganzen Sommer hindurch bis weit in den Herbst hinein am Pferd.

Die Herbstgrasmilbe, die auch Herbstmilbe, Heumilbe oder Grasmilbe genannt wird, saugt nämlich nicht an Gräsern, sondern sucht sich vornehmlich kleinere Säugetiere wie Mäuse, Igel oder Hasen, aber auch Vögel. Auch an unseren Haustieren und uns selber ritzen die Larven – und nur diese – mit ihren Kieferklauen die Haut an und injizieren ein Sekret, das verschiedene Enzyme enthält. Diese hemmen Gerinnungsvorgänge, lösen Zellen auf und es bildet sich eine Art Nahrungsrohr mit Gewebeflüssigkeit und Lymphe für die Milbenlarve.

Eine Herbstgrasmilbenlarve vor Millimeterpapier (© Arne100, Wikipedia)

Als Reaktion treten bei Mensch und Tier Hautreizungen auf, mit denen ein starker Juckreiz verbunden sein kann. Einzelne Milbenbisse bleiben am Pferd oft unauffällig, bis man beim Putzen eine kleine Erhebung findet, die sich oft recht leicht mit dem Fingernagel weghebeln lässt und an deren Unterseite sich zumeist angetrocknete, klebrige, gelbliche Gewebeflüssigkeit befindet.

Zumeist fressen die Larven an den Beinen bis maximal Höhe Röhrbein und am Kopf – außer sie wandern auf das liegende Pferd. Die Milbenlarven bekommt man normalerweise nicht zu sehen, sie lassen sich nach wenigen Stunden Nahrungsaufnahme wieder fallen.

Den meisten Pferden machen ein paar wenige Herbstgasmilbenbisse nichts aus. Ich habe dann die besten Erfahrungen damit gemacht, die Absonderungen erst dann zu entfernen, wenn sie sich ganz leicht lösen lassen. Wer sie zu früh entfernt, riskiert einen noch offenen Bisskanal und damit das Eintreten sekundärer, krankmachender Keime.

Allerdings gibt es einige Pferde, die mit starkem Juckreiz reagieren und es gibt Orte, an denen die Milben gehäuft auftreten. Dann kann es notwendig sein, die Pferde vor den Milben zu schützen. Eine naturheilkundliche Option dafür ist das gesundheitlich völlig unbedenkliche Kieselgurpulver. Man kann es trocken oder als Brei angerührt und auf die Pferdebeine aufbringen. Bei großer Empfindlichkeit oder starkem Befall der Weiden mit den Grasmilben kann es aber notwendig sein, stärkere Geschütze (gegebenenfalls auch vom Tierarzt) aufzufahren.

Wie du dein Pferd vor Zecken schützen kannst, liest du hier.