Was wird es? Normalerweise stehen die Chancen für ein Hengst- oder Stutfohlen nahezu gleich. Eine neue Studie sagt: Nein.
Dass die Stutenfamilien bei der Vererbung ebenso wichtig sind wie die Hengstlinien wissen alle erfahrenen Züchter. Wie sehr dies auch bei der Verteilung der Geschlechter eine Rolle spielt, wurde nun herausgefunden. Es gibt tatsächlich Stutenfamilien, die vermehrt weibliche Fohlen zur Welt bringen.
Warum dies so ist, weiß man nicht. Man vermutet, dass die ausschließlich von der Mutter vererbte mitochondriale DNA eine Rolle spielt: „Diese kann beispielsweise den Zellstoffwechsel und damit auch die Plazentafunktion beeinflussen“, so die Studienleiterin, Christine Aurich.
Aber es gibt einen Faktor, den man jetzt isolieren konnte – das Alter: Fakt ist, dass junge Stuten, die im Alter von drei Jahren zum ersten Mal belegt werden, vermehrt Stutfohlen auf die Welt bringen. Auch Stuten über zwölf Jahre bekommen vermehrt weibliche Nachkommen. Ist die Stute zwischen vier und zwölf Jahre alt, herrscht ein nahezu ausgewogenes Geschlechterverhältnis.
Beim Menschen weiß man, dass sich das Geschlechter-Verhältnis abhängig von Jahreszeit und Klima stark verändern kann. Krisen, wie Mangelernährung nach Naturkatastrophen oder Kriegen, führen dazu, dass mehr Mädchen geboren werden. Normalerweise kommen bei uns auf 100 weibliche Babys 105 männliche auf die Welt.