Auf dem Pferd sollte man weder telefonieren noch Nachrichten verschicken hatte ich in meinem Beitrag über Apps erklärt und mehr Infos dazu angekündigt. Hier sind sie: Es ist gefährlich. Außerdem ist es gefährlich und zudem gefährlich. Jetzt ernsthaft …
Wer im Sattel ein Handy benutzt hat nur noch eine oder keine Hand frei. Im Straßenverkehr ist das verboten. Aber auch Reiter und Führer von Pferden unterliegen „sinngemäß den für den gesamten Fahrverkehr einheitlich bestehenden Verkehrsregeln und Anordnungen.“ So steht es in Absatz 2 des § 28 der Straßenverkehrsordnung (StVO).
Wer also mit dem Handy im Sattel auf der Straße erwischt wird und es passiert etwas, der hat im Falle eines Rechtsstreits sehr schlechte Karten. Denn wer sich im Auto ablenken lässt – sei es durch einen Griff in den Fußraum oder das Anzünden einer Zigarette – der wird im Falle eines Unfalls dafür belangt. Auch für Dinge, die nicht explizit im Bußgeldkatalog stehen, wie das für die Benutzung von Handy oder Smartphone der Fall ist. Der Begriff Benutzung umfasst dabei im Prinzip alles, bei dem man das Handy in die Hand nehmen muss.
Die Gesetzgebung kommt dem veränderten Nutzungsverhalten und den damit verbundenen Problemen derzeit kaum hinterher. Was heute noch nicht im Bußgeldkatalog steht, kann morgen durchaus geahndet werden. Derzeit sieht die StVO für Radfahrer mit der Hand am Handy ein Bußgeld von 25 Euro vor.
Nun gilt die StVO nicht auf dem Reitplatz. Aber auch hier kann es zu Unfällen kommen, bei denen Mensch und Tier geschädigt werden, die durch vorausgehende Unaufmerksamkeit zwecks Handy erst möglich gemacht wurden. Und das wirkt sich auch hier strafverschärfend aus. Der wichtigste Grund, warum ich das Handy im Sattel ganz furchtbar finde ist allerdings – wir reiten besser und sicherer, wenn wir uns nicht ablenken lassen.
Fazit: Es ist unfair dem Pferd gegenüber, sich nicht voll und ganz aufs Reiten zu konzentrieren. Es ist unfair den Mitreitern gegenüber, sich nicht auf die Umwelt zu konzentrieren. Es ist unfair allen Mitversicherten gegenüber, denn wir alle tragen die Mehrkosten – egal ob Handy-. Kranken- oder Lebensversicherung.