Es ist heiß, die Pferde schwitzen. Da braust man sie am besten nach dem Reiten kurz ab. Anscheinend kursiert aber gerade in den sozialen Netzwerken, dass es ganz, ganz schlecht ist, die Pferde nass zu machen – die Nieren, die Muskeln und überhaupt. Das erfuhr ich, als mich eine Kundschaft danach fragte.
Kann, soll, darf man Pferde waschen? Ja, ja und ja. Man sollte lediglich einige Dinge beachten. Zuerst aber, wofür es gut ist: Ist der Schweiß aus dem Fell juckt selbiges nach dem Trocknen nicht durch das Verkleben von Salz, talgig-seifigen Schweißbestandteilen, Sand und Staub. Ist alles sauber, fühlen sich auch Insekten weniger angesprochen. Wäscht man nicht, muss man den Dreck spätestens vor dem nächsten Reiten oder Fahren trocken beim Putzen entfernen. Das funktioniert aber lange nicht so gut wie beim Abbrausen und die Gefahr besteht, dass dann etwas unter der Ausrüstung reibt. Zudem bleichen die Pferde an den verschwitzten Stellen häufig mehr aus.
So geht’s: Zuerst die Beine von unten nach oben, dann den Rest des Pferdes kurz abbrausen. Den Strahl nicht zu hart einstellen. Vor allem da brausen, wo das Pferd geschwitzt hat – normalerweise Sattellage, Hals, Brust, Schenkelinnenseiten. Sie können das Pferd aber einfach kurz am ganzen Körper abbrausen. Lediglich am Kopf müssen Sie vorsichtig sein. Es darf kein Wasser in die Ohren kommen. Ziehen Sie abschließend das Pferd mit einem Schweißmesser ab. Sie müssen ein Pferd ans Waschen gewöhnen. Wie man das macht lesen Sie hier.
Das passiert nicht: Bei kurzem Abbrausen kühlen weder die Muskulatur noch die Nieren aus. Letztere liegen geschützt im Köperinneren. Die Muskulatur müssten Sie etliche Minuten mit eiskaltem Wasser punktuell bearbeiten, damit sie wirklich an dieser Stelle kühler wird. Selbst wenn Sie das machen: Die Stelle wird danach vermehrt durchblutet – es wird also gar nichts passieren. Dafür braucht es schon mehr als sommerliche Temperaturen und etwas Wind.
Das mögen Pferde nicht: Duschen nach dem Reiten ist kein Ersatz für ein abschließendes Schrittgehen. Kreislauf und Muskulatur brauchen diese ausgiebige Bewegung beim Abwärmen, um wieder herunterzufahren und Stoffwechselabbauprodukte, die beim Erbringen vom Leistung entstehen, abtransportieren zu können. Die wenigsten Pferde mögen direkt zu Beginn einen harten Wasserstrahl. Einige finden diese Massage sofort toll, andere nie. Kaltes Wasser ist vielen Pferden anfangs unangenehm, andere mögen kein warmes Wasser.
Das spricht dagegen: Es verbraucht sauberes Trinkwasser. Das ist in punkto Umwelt nicht der Hit und kostet Geld. Kurzes Abbrausen nur der verschwitzten Stellen oder Abschwammen mit einem Eimer tun es genauso.
Es gibt aber noch weitere Arten der Waseranwendungen am Pferd. Mehr darüber im nächsten Beitrag.